"Geht nicht um kreative Videos" US-Abgeordnete treiben Tiktok-Verbot voran
13.12.2022, 21:34 Uhr
Mehrere Bundesstaaten - darunter Texas - haben die Installation von TikTok auf Geräten in ihrer Verwaltung bereits untersagt.
(Foto: picture alliance / ROBIN UTRECHT)
Seit Jahren warnen amerikanische Behörden vor den Sicherheitslücken von Tiktok. Die chinesische App sammle jeden Tag Daten mehrerer Millionen Menschen im Land, mahnt US-Senator Rubio. Um die App endgültig zu stoppen, stellen Abgeordnete nun erste Gesetzesentwürfe vor.
US-Abgeordnete beider Parteien haben in beiden Kongresskammern Gesetzentwürfe eingebracht, um die chinesische Video-App Tiktok zu verbieten. In einer Ankündigung des republikanischen Senators Marco Rubio hieß es, es sollten alle Transaktionen sozialer Medien unterbunden werden, die von China oder Russland beeinflusst würden. "Hier geht es nicht um kreative Videos, sondern um eine App, die jeden Tag die Daten mehrerer Millionen amerikanischer Kinder und Erwachsener sammelt", erklärte er.
Sein Parteikollege Mike Gallagher aus dem Repräsentantenhaus verglich eine Duldung Tiktoks mit einer Erlaubnis für die Sowjetunion im Kalten Krieg, die Zeitungen "New York Times" und "Washington Post" sowie große TV-Sender aufzukaufen. Eine Stellungnahme der Tiktok-Mutter Bytedance oder der Regierung in Peking lagen zunächst nicht vor. China hat Vorwürfe der Spionage zurückgewiesen.
Sicherheitsbehörden und Politiker in den USA haben seit Jahren die Videoplattform im Visier. Im vergangenen Monat warnte der Chef der Bundespolizei FBI, Chris Wray, die chinesische Regierung könnte die App benutzen, um die Kontrolle über Daten von Millionen von US-Bürgern zu erlangen. Zudem könne sie die Empfehlungs-Algorithmen der Software manipulieren, um Einfluss auszuüben.
Mehrere Bundesstaaten - darunter Texas - haben die Installation von TikTok auf Geräten in ihrer Verwaltung untersagt. Präsident Donald Trump war 2020 mit dem Versuch gescheitert, Amerikanern das Herunterladen der App zu verbieten. In Deutschland lehnte Digitalminister Volker Wissing im Juni ein spezielles Gesetz zur Regulierung von Tiktok ab.
Quelle: ntv.de, lno/rts