Politik

Hegseth: "Racheerklärung"US-Militär startet Vergeltungsschlag gegen IS in Syrien

19.12.2025, 23:57 Uhr
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Die Leichen von zwei der getöteten Soldaten waren am Freitag in die USA überführt worden. Hegseth und Trump salutieren. (Foto: REUTERS)

Zwei US-Soldaten und ein Dolmetscher werden vor knapp einer Woche im syrischen Palmyra bei einem Anschlag getötet. Verantwortlich ist mutmaßlich der IS. US-Präsident Trump schwört Rache. Jetzt lässt das Pentagon Taten folgen.

Nach dem tödlichen Angriff auf drei Amerikaner in Syrien haben US-Streitkräfte mit einem Vergeltungsschlag gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in dem Land begonnen. Dies sei eine direkte Reaktion auf den Angriff vom 13. Dezember, teilte US-Verteidigungsminister Pete Hegseth auf X mit. Ziel der Operation "Hawkeye Strike" (Falkenaugen-Schlag) sei es, IS-Kämpfer, Infrastruktur und Waffenlager zu vernichten. Der IS hat den Angriff bislang nicht für sich reklamiert.

In der vergangenen Woche war eine Delegation des US-Militärs in der zentralsyrischen Stadt Palmyra in einen Hinterhalt geraten. Zwei US-Soldaten und ein US-Dolmetscher wurden getötet, drei weitere Soldaten verletzt. US-Präsident Donald Trump kündigte daraufhin einen Vergeltungsschlag gegen die Terrormiliz IS an.

Nun schrieb er auf seiner Plattform Truth Social, man schlage "sehr hart gegen die Hochburgen des IS in Syrien" zu. Das Land sei "von Blut getränkt" und habe viele Probleme - aber habe eine glänzende Zukunft vor sich, wenn der IS ausgerottet werden könne. "Die syrische Regierung unter der Führung eines Mannes, der sich unermüdlich dafür einsetzt, Syrien wieder zu Größe zu verhelfen, unterstützt uns dabei voll und ganz", so Trump weiter. Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa hatte Trump im November im Weißen Haus besucht und bei diesem offenbar Eindruck hinterlassen. Trump lobte den früheren Dschihadisten al-Scharaa als "sehr starken Anführer" und betonte, er wolle, dass Syrien "sehr erfolgreich" werde.

Berichte über getöteten IS-Anführer

Augenzeugen in den östlichen syrischen Provinzen al-Rakka und Dair as-Saur berichteten, US-Flugzeuge hätten Ziele in den Wüstenregionen der beiden Provinzen angegriffen. Es seien mehrere Explosionen zu hören gewesen. Bewohner im nordöstlichen Umland von Dair as-Saur hörten, wie Raketen von US-Militärstützpunkten abgefeuert wurden. Bei dem Angriff sollen nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte ein IS-Anführer und weitere Mitglieder getötet worden sein. Die Terrormiliz äußerte sich zunächst nicht.

Das syrische Außenministerium erklärte seine Entschlossenheit im Kampf gegen den IS. "Wir werden die militärischen Operationen gegen den IS in allen Gebieten, in denen er eine Bedrohung darstellt, weiter verstärken", hieß es. Zugleich rief die syrische Regierung die USA sowie die Mitgliedstaaten der internationalen Koalition gegen den IS dazu auf, die syrischen Bemühungen im Kampf gegen den Terrorismus zu unterstützen.

"Heute haben wir unsere Feinde gejagt und getötet"

Hegseth, der sich inzwischen Kriegsminister nennt, verwies in seiner Mitteilung auf das, was er unmittelbar nach dem Angriff auf die Amerikaner in Syrien mitgeteilt hatte: "Wenn Sie Amerikaner angreifen - egal wo auf der Welt -, werden Sie den Rest Ihres kurzen, angstvollen Lebens in dem Wissen verbringen, dass die Vereinigten Staaten Sie jagen, finden und gnadenlos töten werden." Und weiter: "Heute haben wir unsere Feinde gejagt und getötet. Viele von ihnen. Und wir werden damit fortfahren." Aus Hegseth' jüngstem Post ging nicht hervor, wie groß das Ausmaß des US-Einsatzes ist. Es blieb auch unklar, ob weitere Schläge folgen werden. Hegseth schrieb, dass der Vergeltungsschlag im Verlauf des Freitags begonnen habe.

Hegseth betonte, dass dies nicht der Beginn eines Krieges sei, sondern eine Racheerklärung. "Die Vereinigten Staaten von Amerika unter der Führung von Präsident Trump werden niemals zögern und niemals nachgeben, wenn es darum geht, unser Volk zu verteidigen."

Die USA führen in Syrien und im benachbarten Irak eine internationale Koalition zum Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat an. Der Einsatz begann, nachdem der IS 2014 große Gebiete in beiden Ländern überrannt hatte. Der IS gilt als militärisch besiegt, in beiden Ländern sind aber weiterhin IS-Kämpfer aktiv, die auch Anschläge verüben.

Quelle: ntv.de, ino/dpa