Politik

Nach Anschlag auf US-SoldatenAnti-IS-Koalition und Armee starten Einsatz gegen Dschihadistenmiliz

15.12.2025, 02:51 Uhr
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Syrische Soldaten bei einer Militärparade. Der mutmaßliche IS-Täter soll den Sicherheitskräften angehört haben. (Foto: AP)

Mehrere US-Kräfte werden bei einem Angriff in Syrien getötet, verantwortlich ist mutmaßlich der IS. Der Täter soll in den syrischen Sicherheitskräften gedient haben und ist offenbar schon als Islamist auffällig geworden. Nun starten die USA ihren Gegenschlag.

Die USA reagieren auf einen Anschlag auf US-Soldaten und einen Dolmetscher in Syrien. Zusammen mit der syrischen Armee hat die US-geführte Koalition zum Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) einen Einsatz gegen die Dschihadistenmiliz gestartet. Ein Vertreter des syrischen Innenministeriums sagte, bei dem Einsatz sollten "Schläferzellen" des IS in der syrischen Wüste aufgespürt werden. Drei Verdächtige seien bereits wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an dem Anschlag in Palmyra festgenommen worden.

Im zentralsyrischen Palmyra waren nach Angaben des US-Regionalkommandos Centcom am Samstag zwei US-Soldaten und ein Übersetzer in einen Hinterhalt geraten und von einem mutmaßlichen IS-Mitglied getötet worden. Drei weitere US-Soldaten wurden bei dem Angriff auf eine gemeinsame Patrouille von syrischen und US-Soldaten verletzt.

Aus syrischen Sicherheitskreisen verlautete, der Schütze sei ein Mitglied der syrischen Sicherheitskräfte gewesen. "Der Angreifer gehörte seit über zehn Monaten der Abteilung allgemeine Sicherheit des Innenministeriums an", erklärte ein Mitarbeiter der syrischen Sicherheitskräfte. Wie ein Sprecher des Innenministeriums mitteilte, lief gegen den mutmaßlichen Täter bereits ein Verfahren, das zu seinem Ausschluss aus den Sicherheitskräften führen sollte. Der Mann sei verdächtigt worden, "islamistischen Vorstellungen" anzuhängen. Der Ausschluss hätte demnach am Sonntag vollzogen werden sollen.

Präsident schickt Beileidsschreiben

Es war der erste Vorfall dieser Art seit dem Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad durch die islamistische HTS-Miliz und ihre Verbündeten vor gut einem Jahr. Es ist auch der erste Vorfall seit der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Syrien und den USA.

US-Präsident Donald Trump drohte mit "sehr ernster Vergeltung". Es habe sich um einen "IS-Angriff gegen die USA und Syrien in einem sehr gefährlichen Gebiet Syriens" gehandelt, das nicht von der syrischen Übergangsregierung kontrolliert werde, erklärte er auf seiner Plattform Truth Social. Erst im November hatte Trump Syriens Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa im Weißen Haus empfangen. Er schickte Trump nun ein Beileidsschreiben und brachte darin die "Solidarität seines Landes mit den Familien der Opfer" zum Ausdruck.

Im Nordwesten Syriens wurden am Sonntag unterdessen vier Sicherheitskräfte von Bewaffneten getötet. Nach Angaben des Innenministeriums wurden bei dem Angriff in der Provinz Idlib vier Mitarbeiter der Abteilung für Verkehrssicherheit des Ministeriums erschossen. Hinweise auf einen Zusammenhang mit dem Anschlag am Samstag gab es zunächst nicht.

Quelle: ntv.de, ino/AFP

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