US-Senator nach Trump-TelefonatUS-Regierung soll Maduro Exil vorgeschlagen haben

Der Kampf der USA gegen Drogenbanden richtet sich in Wirklichkeit gegen ihn, mutmaßt Venezuelas Präsident Maduro. Ein US-Senator verrät, dass Washington dem Autokraten angeboten hat, nach Russland zu gehen. Trump bestätigt ein Telefonat, schweigt aber über Details.
Inmitten der befürchteten Eskalation zwischen den USA und Venezuela hat Washington nach Angaben eines US-Senators dem venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro eine Chance zum Verlassen seines Landes gegeben. "Übrigens, wir haben Maduro die Möglichkeit gegeben, zu gehen", sagte der republikanische US-Senator Markwayne Mullin dem US-Sender CNN. "Wir haben gesagt, er könne nach Russland oder in ein anderes Land gehen", fügte er hinzu.
Am Samstag hatten die seit Wochen anhaltenden Spannungen zwischen Washington und Caracas ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht, als US-Präsident Donald Trump den Luftraum über dem südamerikanischen Land für "geschlossen" erklärte. Davor hatten die USA bereits mehrere Kriegsschiffe und den größten Flugzeugträger der Welt in die Karibik entsandt - nach eigenen Angaben, um den Drogenhandel zu bekämpfen. Venezuelas linksnationalistischer Präsident Maduro vermutet dagegen, dass die rechtsgerichtete Regierung in Washington seinen Sturz plant.
Danach gefragt, ob Trump plane, Venezuela anzugreifen, sagte US-Senator Mullin: "Nein, er hat sehr deutlich gemacht, dass wir keine Truppen nach Venezuela entsenden werden." Washington versuche mit seinem Vorgehen lediglich, die eigenen Küsten zu schützen, fügte der Senator aus dem US-Bundesstaat Oklahoma hinzu.
Trump: "Es war ein Telefonat"
Seit September greifen US-Streitkräfte immer wieder Boote angeblicher Drogenschmuggler in der Karibik und im Ostpazifik an. Dabei wurden nach US-Angaben bislang mindestens 83 Menschen getötet und mehr als 20 Schiffe getroffen. Am Donnerstag hatte Trump zudem angekündigt, in Kürze auch an Land gegen mutmaßliche venezolanische Drogenhändler vorzugehen. "Wir werden damit beginnen, sie auf dem Landweg zu stoppen", sagte Trump. Dies werde "sehr bald" beginnen.
Trump bestätigte unterdessen, dass er in den vergangenen Tagen mit Maduro telefoniert habe. Auf Nachfragen von Journalisten zu Berichten darüber, dass in dem Telefonat ein mögliches Treffen der Staatschefs oder Bedingungen einer Amnestie für Maduro besprochen worden seien, antwortete Trump an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One lediglich: "Ich würde nicht sagen, dass es gut oder schlecht gelaufen ist. Es war ein Telefonat."
Caracas rief unterdessen die Organisation erdölexportierender Länder (Opec), der Venezuela angehört, um Hilfe an. In einem Brief an die Organisation drängte Maduro die Mitgliedstaaten, "diese Aggression aufzuhalten, die mit immer mehr Kraft vorbereitet wird". Washington versuche, "sich mithilfe militärischer Gewalt Venezuelas riesige Ölreserven, die größten der Welt, anzueignen", schrieb Maduro weiter.