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Zugang für humanitäre Hilfe US-Schiff mit Bauteilen für Hafenbau vor Gaza unterwegs

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Die "General Frank S. Besson" ist bereits unterwegs.

Die "General Frank S. Besson" ist bereits unterwegs.

(Foto: US Central Kommand)

US-Präsident Biden kündigt den Bau einer provisorischen Anlegestelle an der Küste des Gazastreifens an, um mehr Hilfslieferungen zu den Palästinensern zu bringen. 36 Stunden später sticht das erste US-Schiff mit Material bereits in See.

Ein erstes Schiff mit Ausrüstung für den von US-Präsident Joe Biden angekündigten schwimmenden Hafen an der Küste des Gazastreifens ist in Richtung Mittelmeer aufgebrochen. Die "General Frank S. Besson" habe am Samstag (Ortszeit) einen Stützpunkt in Virginia verlassen, teilte das US-Zentralkommando auf X mit. Das Schiff sei "weniger als 36 Stunden" nach Bidens Ankündigung abgereist.

Dem Pentagon zufolge könnte es bis zu 60 Tage dauern, bis der Pier mithilfe von etwa 1000 Soldaten gebaut sei - von denen keiner an Land gehen soll. Biden will mithilfe des schwimmenden Hafens die Hilfslieferungen für die Menschen im Gazastreifen deutlich verstärken, um die humanitäre Krise dort zu lindern. Unter den 2,3 Millionen Einwohnern des Küstengebietes greift nach mehr als fünf Monaten Krieg der Hunger um sich. Am schlimmsten ist die Lage im Norden des Gazastreifens, das seit Monaten von den israelischen Streitkräften abgeriegelt ist und lange Zeit von Hilfslieferungen abgeschnitten war.

Israel hat den geplanten Seekorridor begrüßt und soll Fracht für den Gazastreifen auf Zypern prüfen, bevor Schiffe sie von dort in den Gazastreifen bringen. Auch die EU, die Vereinigten Arabischen Emirate und weitere Staaten unterstützen den geplanten Seekorridor für Hilfsgüter.

Genug Hilfe?

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Auf Zypern wartete ein Schiff der spanischen Hilfsorganisation Open Arms, das den Korridor erstmals nutzen sollte. Es wird nach Angaben des Open-Arms-Gründers Oscar Camps einen Kahn mit 200 Tonnen Mehl und Reis an einen nicht genannten Ort schleppen, was zwei bis drei Tage dauern soll. Es ist unklar, wie auf dem Seeweg gelieferte Hilfsgüter sicher an Land gelangen sollen, bevor der US-Pier gebaut wird. Gaza hat keinen funktionierenden Hafen und die umliegenden Gewässer sind für große Schiffe zu flach.

Die an der geplanten Aktion beteiligte Hilfsorganisation World Central Kitchen schrieb auf X, wenn die Fracht den Gazastreifen erreicht habe, solle sie mit Kränen entladen und in den Norden des Küstengebietes gebracht werden. Die Seeroute soll den Abwurf von Hilfsgütern aus Flugzeugen ergänzen, der als teuer und ineffizient gilt. Aber auch sie wird nach Angaben von Hilfsorganisationen nicht ausreichen, um ausbleibende Lieferungen über Land zu ersetzen.

Quelle: ntv.de, sba/AP

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