Nahe Ghasni in Afghanistan US-Soldaten sterben bei Detonation
27.11.2018, 17:42 Uhr
Seit Anfang des Jahres sind bereits zwölf US-Soldaten bei ihrem Einsatz in Afghanistan getötet worden.
(Foto: picture alliance / dpa)
Während im Hintergrund die Verhandlungen zwischen Taliban und US-Vertretern weiterlaufen, hört der Krieg am Hindukusch nicht auf. Nun reißt ein Sprengsatz mehrere US-Soldaten in den Tod. Für die Vereinigten Staaten ist es der verlustreichste Anschlag des Jahres.
Bei einer Explosion in Afghanistan sind drei US-Soldaten getötet worden. Weitere drei seien verwundet worden, als ein selbstgebauter Sprengsatz an einer Straße detonierte, teilte die Nato-Mission "Resolute Support" mit. Der Vorfall habe sich in der Nähe der südöstlichen Provinzhauptstadt Ghasni ereignet.
Ein amerikanischer Zivilangestellter des Militärs sei ebenfalls verwundet worden. Er und die verletzten Soldaten seien in Sicherheit gebracht worden und würden nun medizinisch versorgt. Die radikalislamischen Taliban nahmen die Attacke in einer Mitteilung über den Messenger-Dienst WhatsApp für sich in Anspruch.
Laut Angaben der New York Times ist der Anschlag für die US-Streitkräfte der verlustreichste in diesem Jahr. Seit Jahresbeginn wurden insgesamt zwölf US-Soldaten in Afghanistan getötet. Erst am Samstag war ein US-Soldat in der Provinz Nimros erschossen worden. Nach Angaben der Nato wurde er bei einem Einsatz gegen das Terrornetzwerk Al-Kaida "wahrscheinlich versehentlich" von verbündeten afghanischen Soldaten erschossen. Es gebe keine Hinweise darauf, dass er absichtlich getötet worden sei.
Bislang 2200 US-Soldaten in Afghanistan getötet
Die Taliban hatten weite Teile Afghanistans von 1996 bis zum Einmarsch der US-Truppen 2001 unter ihrer Kontrolle. Angesichts ihres Wiedererstarkens hatte US-Präsident Donald Trump vor etwas mehr als einem Jahr den Einsatz von mehr Truppen und mehr Luftangriffe beschlossen.
Das härtere Vorgehen brachte allerdings keine Wende. Vielmehr erhöhten auch die Taliban den militärischen Druck. Derzeit laufen Bemühungen, den Krieg über Verhandlungen zu beenden. Dazu gab es kürzlich auch ein Treffen von US-Vertretern mit Taliban.
Afghanistans Polizei und Armee hatten Anfang 2015 die Verantwortung für die Sicherheit von den Nato-Truppen übernommen. Seitdem wurden nach jüngsten Angaben von Staatschef Aschraf Ghani knapp 30.000 afghanische Sicherheitskräfte getötet. Seit der US-Invasion im Jahr 2001 starben insgesamt mehr als 2200 US-Soldaten in Afghanistan.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP