US-Wahl 2024

USA ein "unfreundliches Land" Putin hat "keine Pläne", Trump zu gratulieren

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Putin und Trump im Jahr 2019. Der künftige US-Präsident kündigte mehrfach an, den Ukraine-Krieg schnell beenden zu wollen.

Putin und Trump im Jahr 2019. Der künftige US-Präsident kündigte mehrfach an, den Ukraine-Krieg schnell beenden zu wollen.

(Foto: IMAGO/Russian Look)

Während Politiker weltweit Trump zur Wahl beglückwünschen, ist die Reaktion aus dem Kreml verhalten. Die USA sind laut Putins Sprecher Peskow schließlich "direkt und indirekt an einem Krieg" gegen Russland beteiligt. Lob kommt von der Sprecherin des Moskauer Außenministeriums.

Der russische Staatschef Wladimir Putin hat nach Angaben des Kremls nicht vor, Donald Trump zu seinem Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl zu gratulieren. "Mir sind Pläne des Präsidenten, Trump zur Wahl zu gratulieren, nicht bekannt", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau vor Journalisten. "Vergessen wir nicht, dass wir von einem unfreundlichen Land sprechen, das direkt und indirekt an einem Krieg gegen unseren Staat beteiligt ist", sagte Peskow. 2016 hatte Putin Trump zum Sieg gratuliert.

Der Kreml werde den künftigen US-Präsidenten an seinen Taten messen, so Peskow. "Wir werden Schlüsse ziehen, basierend auf konkreten Taten und konkreten Äußerungen." Die USA sind der mit Abstand größte Unterstützer der Ukraine im Kampf gegen die russische Invasion. Trump hatte die US-Militärhilfe für Kiew wiederholt infrage gestellt.

Peskow sagte mit Blick auf den Sieg Trumps auch, dass erst nach der Amtseinführung im Januar klar werde, ob die USA für eine Beendigung des Krieges in der Ukraine seien. "Die Vereinigten Staaten sind in der Lage, zur Beendigung des Konflikts beizutragen", sagte er und fügte hinzu, dass dies "sicherlich nicht über Nacht geschehen kann". Trump hatte im Wahlkampf versprochen, den seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden Krieg innerhalb kürzester Zeit zu beenden.

Peskow rief zudem die Vorwürfe aus Washington zur Einmischung in die US-Präsidentenwahl zurück. "Was die Anschuldigungen zur versuchten Einflussnahme oder Einmischung angeht, so weisen wir das entschieden zurück", sagte er der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Er reagierte damit auf Vorwürfe, dass es bei Bombendrohungen in einigen US-Wahllokalen eine russische Spur gebe.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, äußerte sich positiv zu Trumps Aussage, er wolle die USA "heilen". "Er hat gesagt, dass Amerika tatsächlich krank ist und dass die amerikanische Gesellschaft diese innenpolitischen Probleme lösen muss", sagte sie im russischen Fernsehen laut der Nachrichtenagentur TASS. Sacharowa bezeichnete dies als "wesentlichen Schritt nach vorn". Trump erkenne an, dass Amerika sich zunächst mit seinen eigenen Problemen befassen sollte, bevor es die Probleme anderer Länder löst.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa/AFP

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