"Menschenmenge" als Streitpunkt Trump lügt über angebliches KI-Foto bei Harris-Kundgebung
13.08.2024, 11:38 Uhr Artikel anhören
Kein Fake: Kamala Harris bei der Ankunft in Romulus.
(Foto: AP)
Kein Politiker zieht größere Menschenmengen an als Donald Trump. Daran glaubt zumindest der Ex-Präsident selbst. Entsprechend kann der Menschenauflauf in Romulus bei der Ankunft von Kamala Harris nicht echt sein. Der Republikaner will dafür Beweise haben - die letztlich keine sind.
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat Unwahrheiten über einen Wahlkampfauftritt seiner demokratischen Rivalin Kamala Harris verbreitet. Ein Bild, das Tausende beim Warten auf die Ankunft von Harris am Flughafen von Detroit zeigt, sei mit Künstlicher Intelligenz erstellt worden, behauptete Trump.
"Ist jemandem aufgefallen, dass Kamala am Flughafen betrogen hat?", schrieb Trump auf Truth Social. "Es war niemand am Flugzeug, und sie hat es mit Künstlicher Intelligenz bearbeitet und eine riesige 'Menschenmenge' von sogenannten Anhängern gezeigt, aber die gab es gar nicht!" Ein Wartungsarbeiter habe den "Fake" laut Trump aufgedeckt, weil in einer Spiegelung am Flugzeug keine Menschen zu sehen waren. "Sie ist eine Betrügerin", schrieb er weiter.
Reporter, Fotografen und Videojournalisten der Nachrichtenagentur AP und anderer Medien, die entweder mit Harris reisten oder sich auf dem Rollfeld des Flughafens befanden, als Harris vor einer Kundgebung dort eintraf, dokumentierten die Größe der Menschenmenge am vergangenen Mittwoch.
Hany Farid, ein Professor der University of California, der auf Digitalforensik und digitale Desinformation spezialisiert ist, fand keine Hinweise auf eine Bildmanipulation. Auch das Wahlkampfteam von Harris bestritt eine Manipulation und äußerte sich dazu in sozialen Medien. 15.000 Menschen hätten die Flughafen-Kundgebung besucht, erklärte es.
McCarthy gibt Trump Wahlkampftipps
Trump hatte bereits einige Tage nach einer Pressekonferenz in seinem Anwesen in Florida damit begonnen, Unwahrheiten über die Aufnahme zu verbreiten, bei der er zu den Kundgebungen von Harris befragt wurde. Niemand ziehe größere Menschenmengen als er an, betonte Trump.
Von Parteikollege Kevin McCarthy kamen anschließend einige Tipps in Richtung Trump angesichts des Wahlkampfs. Trump solle nicht länger die Größe der Menschenmenge bei den Wahlkampfveranstaltungen von Vizepräsidentin Harris anzweifeln und sich stattdessen auf sie als Kandidatin konzentrieren.
"Sie müssen dafür sorgen, dass es bei diesem Rennen nicht um Persönliches geht", sagte McCarthy in einem Interview auf Fox News. "Dies ist die perfekte Person, um gegen sie zu kandidieren", sagte McCarthy. "Sie dachten, John Kerry sei ein Wendehals? Sie ist der größte Wendehals, mit den extremsten Positionen", behauptete McCarthy. "Also lehnen Sie sich nicht zurück, sondern gehen Sie da raus und fangen Sie an, den Fall darzulegen und benutzen Sie ihre eigenen Worte, um es ihr zu zeigen", so der ehemalige Sprecher des Repräsentantenhauses.
Quelle: ntv.de, mba/AP