Bisher 471 Lastwagen angekommen USA: Keine Beweise, dass Hamas Hilfsgüter blockiert
04.11.2023, 14:58 Uhr Artikel anhören
Lebensmittel und Wasser sind im Gazastreifen inzwischen knapp, ebenso wie Medikamente.
(Foto: dpa)
Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist katastrophal. Israel unterbindet vor allem Treibstofflieferungen, weil angenommen wird, dass die Hamas diese für kriegerische Handlungen nutzen könnte. Bisher gibt es für entsprechende Handlungen aber keine Beweise, sagt der US-Sondergesandten Satterfield.
Laut dem US-Sondergesandten David Satterfield gibt es keine Belege, dass die Hamas Hilfsgüter für Zivilisten im Gazastreifen blockiert oder beschlagnahmt hat. Es gebe keine dokumentierten Fälle darüber, sagt er bei einem Gespräch mit Reportern in der jordanischen Hauptstadt Amman. Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge habe Zugang zu den Treibstoffdepots im Gazastreifen für Hilfslieferungen, Entsalzungsanlagen und Krankenhäuser im Süden des Gazastreifens.
Seit Beginn des Krieges sind im Gazastreifen 421 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfslieferungen eingetroffen. Wie der Palästinensische Rote Halbmond am Morgen mitteilte, seien am Freitagabend 47 Lastwagen mit humanitärer Hilfe auf der palästinensischen Seite des Grenzübergangs Rafah angekommen. Sie enthielten Lebensmittel, Wasser, Hilfsgüter, Medikamente und medizinische Ausrüstung. Treibstoff sei bisher nicht eingetroffen. Israel unterbindet Treibstofflieferungen mit der Begründung, die Hamas habe einen Vorrat von 500.000 Litern und werde neue Vorräte für ihre Kriegsmaschinerie umleiten.
Mehr finanzielle Ressourcen nötig
UN-Angaben zufolge sind täglich 100 Lkw-Ladungen notwendig, um die mehr als zwei Millionen Menschen im umkämpften Gazastreifen mit dem Nötigsten zu versorgen. Der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge müssen im Gazastreifen "Tausende verletzte Zivilisten" und chronisch Kranke behandelt werden.
Nach Angaben des US-Sondergesandten Satterfield hätten sich inzwischen zwischen 800.000 bis eine Million Menschen in den Süden des Gazastreifens begeben, 350.000 bis 400.000 Menschen seien im Norden des Palästinenser-Gebiets geblieben.
Die Vereinten Nationen wollen in der kommenden Woche einen Aufruf zur Bereitstellung von 1,2 Milliarden US-Dollar veröffentlichen, um Gaza und das Westjordanland bis Ende dieses Jahres zu unterstützen. Frankreich kündigte zudem an, dass es am 9. November in Paris eine internationale Konferenz organisieren wird, die sich auf die Modalitäten für die Bereitstellung von Hilfe konzentrieren wird und gleichzeitig eine Geberkonferenz sein soll.
Quelle: ntv.de, sba/rts/dpa