Schutz von Zivilisten in Gaza USA ermahnen Israel zu "rechtmäßiger" Kriegsführung
03.11.2023, 17:39 Uhr Artikel anhören
"Wir müssen mehr tun, um die palästinensische Zivilbevölkerung zu schützen", sagte Blinken.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
US-Außenminister Blinken betont Israels "Recht und Pflicht", sich zu verteidigen. Zugleich stellt er klar, dass das Land darauf achten müsse, wie es gegen die Hamas vorgeht. Die Terroristen würden sonst an Stärke gewinnen, die Zivilbevölkerung im Gazastreifen hingegen verlieren.
US-Außenminister Antony Blinken hat im Krieg gegen die islamistische Hamas einen besseren Schutz palästinensischer Zivilisten angemahnt. "Wir müssen mehr tun, um die palästinensische Zivilbevölkerung zu schützen", sagte Blinken nach einem Treffen mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Tel Aviv. Er habe bei seinem Besuch in Israel deutlich gemacht, dass es darauf ankomme, wie das Land den Krieg gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas führe.
Es sei wichtig, "richtig und rechtmäßig" vorzugehen, denn alles andere würde auch der Hamas und anderen Terrorgruppen in die Hände spielen, sagte Blinken. Aber es werde es keine "Partner für Frieden" geben, wenn die humanitäre Katastrophe alles überschatte, warnte er.
Er habe mit den israelischen Politikern über "konkrete Schritte" gesprochen. "Wir haben Mechanismen ermittelt, die es ermöglichen, Treibstoff in Krankenhäuser und andere Bedarfsstellen im Süden zu bringen", sagte Blinken. Die USA teilten jedoch Israels Bedenken "in Bezug auf eine massive Abzweigung von Treibstoff im nördlichen Gazastreifen".
Krankenhäuser brauchen Treibstoff für Generatoren
UN-Organisationen zufolge wird die Lieferung von Treibstoff dringend benötigt, um etwa Generatoren von Krankenhäusern zu betreiben. Israel fürchtet hingegen, dass die islamistische Hamas den Treibstoff für militärische Zwecke missbrauchen könnte. Israels Ministerpräsident Netanjahu sagte jedoch nach dem Treffen mit Blinken, er wolle keine Treibstofflieferungen in den Gazastreifen erlauben.
Generell habe sich Israel verpflichtet, humanitäre Hilfe zu ermöglichen, so Blinken. Er sei zuversichtlich, dass die Unterstützung für Menschen, die humanitäre Hilfe bräuchten, zunehmen werde, sagte er. Gleichwohl betonte er Israels "Recht und Pflicht", sich zu verteidigen. Zuvor war Blinken mit Israels Präsident Izchak Herzog zusammengekommen und hatte an einer Sitzung des Kriegskabinetts teilgenommen. Es war bereits sein vierter Besuch in Israel seit Kriegsbeginn am 7. Oktober.
Quelle: ntv.de, lve/dpa