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Verdächtiger Frachter USA: Südafrika lieferte Munition an Russland

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Das Anlegen des russischen Frachters hatte im Dezember in Südafrika Empörung ausgelöst.

Das Anlegen des russischen Frachters hatte im Dezember in Südafrika Empörung ausgelöst.

(Foto: REUTERS)

Bislang vertritt Südafrika zu Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine eine neutrale Haltung. Zuletzt geriet das afrikanische Land wegen eines Marinemanövers mit Russland in die Kritik. Nun erheben die USA schwere Vorwürfe.

Der US-Botschafter in Südafrika hat laut lokalen Medienberichten der südafrikanischen Regierung vorgeworfen, Waffen und Munition an Russland geliefert zu haben. Demnach sagte Reuben Brigety bei einem Treffen mit lokalen Medienvertretern, er würde sein Leben darauf verwetten, dass Südafrika Waffen an die Armee von Präsident Wladimir Putin geliefert habe. Die Munitionslieferung soll über ein russisches Schiff, das im vergangenen Dezember an einem Marinestützpunkt in Kapstadt angedockt hatte, erfolgt sein.

"Die Russen zu bewaffnen ist sehr schwerwiegend und wir sehen diese Angelegenheit nicht als geklärt an", wird Brigety zitiert. Er forderte Südafrika auf, mit einer "Politik der Blockfreiheit" zu beginnen.

Präsident Ramaphosa kündigt Überprüfung an

Das Anlegen des russischen Frachters am größten Marinestützpunkt des Landes hatte im Dezember in Südafrika Empörung ausgelöst. Die Oppositionspartei drängte die Regierung in Pretoria zu einer Erklärung, warum ein mit westlichen Sanktionen belegtes russisches Schiff eine Anlegeerlaubnis erhalten habe. Hinterfragt wurde zudem, warum dafür ein Militärstützpunkt und kein Handelshafen gewählt worden war.

Am Nachmittag hatte Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa auf Nachfrage der Opposition dem Parlament mitgeteilt, die Angelegenheit prüfen zu wollen. Offiziell hat Südafrika, das gemeinsam mit Russland, China, Indien und Brasilien der Brics-Gruppe von aufstrebenden Schwellenländern angehört, bislang eine neutrale Position zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eingenommen.

Zuletzt geriet Südafrika jedoch mehrmals wegen seiner russlandfreundlichen Haltung in die Kritik. So hatte das Land im Februar an einem Marinemanöver mit Russland und China teilgenommen. Im April hatte der südafrikanische Präsident nach einem Haftbefehl für Wladimir Putin zunächst angekündigt, aus dem Internationalen Strafgerichtshof auszutreten. Später bezeichnete der Sprecher von Präsident Ramaphosa die Ankündigung als "Fehler".

Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP

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