Washington meldet Teilerfolg USA: Ukraine und Russland zu Waffenruhe im Schwarzen Meer bereit
25.03.2025, 16:50 Uhr Artikel anhören
Ein Frachter läuft am frühen Morgen aus dem Hafen von Odessa auf das Schwarze Meer aus.
(Foto: dpa)
Viele der ukrainischen Agrarexporte laufen bis zum Kriegsbeginn über das Schwarze Meer. Die Gewässer sind aber längst nicht mehr sicher. Als Vereinbarung der Waffenruhe-Gespräche sollen sie das nun bald wieder werden. Allerdings fordert Russland einen hohen Preis.
Bei den Gesprächen über eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg haben ukrainische und russische Unterhändler nach Angaben der USA einen Verzicht auf Angriffe im Schwarzen Meer zugesagt. Russland wie die Ukraine hätten "sich bereit erklärt, die sichere Schifffahrt zu gewährleisten, die Anwendung von Gewalt zu unterbinden und den Einsatz von Handelsschiffen für militärische Zwecke im Schwarzen Meer zu verhindern", erklärte das Weiße Haus in Washington. Kurz darauf kündigte die US-Regierung an, sich für die Aufhebung von Handelsbeschränkungen für russische Agrarprodukte einzusetzen. Der Kreml bestätigte später, dass man einer Vereinbarung zur sicheren Navigation in den Gewässern zugestimmt habe.
Vertreter der USA hatten in den vergangenen Tagen in Saudi-Arabien getrennte Gespräche mit Russland und der Ukraine über eine mögliche Feuerpause im russischen Angriffskrieg gesprochen. Am Sonntag waren in Riad Delegationen aus Washington und Kiew zusammengekommen, am Montag dann Delegationen aus Washington und Moskau.
Hoher Preis für Sicherheit?
So sollen etwa die russische staatliche Landwirtschaftsbank und andere Geldhäuser erst wieder Zugang zum internationalen Finanztelekommunikationssystem Swift erhalten. Außerdem verlangt Russland das Ende des Embargos auf den Import von Landwirtschaftstechnik und anderen Waren, die für die Herstellung von Lebensmitteln und Dünger notwendig sind, heißt es in einer Erklärung des Kremls.
Aufgehoben werden sollen nach Kreml-Angaben auch andere Handelsbeschränkungen bei Produzenten und Lebensmittelexporteuren sowie Sanktionen gegen die Arbeit vor Versicherern der Schiffe. Zudem fordert Moskau demnach auch die Aufhebung von Sanktionen gegen Häfen und gegen Schiffe, die unter russischer Flagge fahren und etwa Fischereiprodukte transportieren.
Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vor mehr als drei Jahren war ein Abkommen zum Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer unter Vermittlung der Türkei und der UNO ausgehandelt worden. Das Abkommen lief aus, nachdem Russland es 2023 nicht verlängert hatte. Moskau hatte dies damit begründet, dass der Westen Zusagen zur Lockerung von Sanktionen gegen russische Agrarexporte nicht eingehalten habe.
US-Präsident Donald Trump will den seit drei Jahren andauernden Konflikt in der Ukraine nach eigenen Angaben schnell beenden und hatte seine Hoffnung auf einen Durchbruch bei den Gesprächen in Saudi-Arabien zum Ausdruck gebracht.
Quelle: ntv.de, mba/AFP