Politik

"Ungenaue Überbewertung" USA dementieren aktive Rolle bei "Moskwa"-Versenkung

Das Weiße Haus dementierte oder relativierte Berichte über den Beitrag des eigenen Militärs.

Das Weiße Haus dementierte oder relativierte Berichte über den Beitrag des eigenen Militärs.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

In den USA berichten mehrere Medien, das US-Militär habe maßgeblichen Anteil an militärischen Erfolgen der Ukraine. Konkret geht es um die Versenkung der "Moskwa" sowie die Tötung etlicher Generäle. Präsident Biden lässt die Berichte durch seine Sprecherin relativieren.

Das Weiße Haus hat Berichte über die Beteiligung der USA an militärischen Aktionen relativiert und in Teilen bestritten. So wies die Sprecherin von Präsident Joe Biden zurück, amerikanische Geheimdienste hätten der Ukraine dabei geholfen, russische Generäle auszuschalten. Dies sei nicht zutreffend, sagte Präsidialamtssprecherin Jen Psaki. Berichte, wonach US-Informationen dem ukrainischen Militär geholfen hätten, das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte "Moskwa" (Moskau) zu versenken, nannte sie überzogen.

Im Fall der getöteten Generäle hatte die "New York Times" berichtet, die Regierung in Washington habe der Ukraine unter anderem Einzelheiten über die erwarteten Truppenbewegungen sowie über Russlands mobile Kommandoposten zur Verfügung gestellt.

Mit Blick auf die Versenkung der "Moskwa" stellten die Berichte Psaki zufolge nicht korrekt dar, was geschehen sei. "Dies ist eine ungenaue Überbewertung unserer Rolle und eine Unterbewertung der Rolle der Ukrainer, die, offen gesagt, über ein größeres Maß an Informationen und Zugang zu Informationen verfügen als wir." Weiter sagte sie: "Wir haben der Ukraine keine spezifischen Zielinformationen für die 'Moskwa' zur Verfügung gestellt." Die USA seien weder an der Entscheidung der Ukrainer, das Schiff anzugreifen, noch an der eigentlichen Operation beteiligt gewesen. "Wir hatten keine vorherige Kenntnis von der Absicht der Ukrainer, das Schiff anzugreifen."

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Kiew habe eigene nachrichtendienstliche Fähigkeiten, um russische Schiffe ins Visier zu nehmen. "Wir stellen ihnen eine Reihe von Informationen zur Verfügung, die ihnen helfen, die Bedrohung durch russische Schiffe im Schwarzen Meer zu verstehen und sich auf mögliche Angriffe von See aus vorzubereiten", sagte Psaki. Die Ukrainer kombinierten dies aber mit eigenen Informationen.

Mehrere US-Medien wie die "Washington Post" oder die "New York Times" hatten zuvor unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen berichtet, die "Moskwa" sei mithilfe von US-Geheimdienstinformationen versenkt worden. Die US-Regierung habe aber keine Kenntnis über die konkreten Pläne der Ukraine gehabt. Die USA hätten das Schiff auf Nachfrage des ukrainischen Militärs als "Moskwa" identifiziert und bei der Lokalisierung geholfen. Das Schiff wurde Mitte April mutmaßlich mit ukrainischen Schiffsabwehrraketen des Typs "Neptun" versenkt. Moskau bestreitet das.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts

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