Evakuierung erfolgreich USA fliegen Botschaftspersonal aus Sudan aus
23.04.2023, 04:52 Uhr
Flugzeugstarts sind angesichts der Gefechte schwierig.
(Foto: picture alliance / AA)
Eine Woche nach dem Ausbruch der schweren Kämpfe im Sudan gelingt es den USA, ihr diplomatisches Personal zu evakuieren. Die RSF-Miliz will auch anderen Ländern ermöglichen, ihre Staatsbürger in Sicherheit zu bringen. Im Auswärtigen Amt tagt der Krisenstab.
Die USA haben offenbar mit der Evakuierung ihres Botschaftspersonals aus dem Sudan begonnen. Alle US-Diplomaten und ihre Familienangehörigen seien in Militärflugzeugen auf dem Weg aus dem Land, berichtet der US-Sender CNN unter Berufung auf einen Regierungsvertreter. Die US-Botschaft in der sudanesischen Hauptstadt Khartum sei mit der Evakuierung geschlossen worden.
Die paramilitärische RSF-Miliz hat sich nach eigenen Angaben mit dem US-Militär abgestimmt, um die Evakuierung zu ermöglichen. Sechs US-Militärflugzeuge hätten die Diplomaten und deren Familien außer Landes gebracht, teilte die RSF-Miliz bei Twitter mit. Die RSF sagte zu, auch mit anderen Auslandsvertretungen zusammenzuarbeiten, um Ausländern eine "sichere Rückkehr in ihre Länder" zu ermöglichen. Die Miliz hatte sich zuvor bereiterklärt, "alle Flughäfen" im Sudan "teilweise" zu öffnen, um Ausländer zu evakuieren. Es ist derzeit aber nicht möglich zu überprüfen, welche Flughäfen die RSF-Miliz und welche die Armee kontrolliert.
Seit Tagen hatte sich das US-Militär mit anderen westlichen Staaten auf die Evakuierung eigener Staatsbürger vorbereitet. Zusätzliche Streitkräfte wurden dafür in Nachbarländer des Sudans verlegt. Schwere Gefechte in und um den umkämpften Flughafen von Khartum hatten bislang verhindert, dass Ausländer per Flugzeug aus dem nordostafrikanischen Land gebracht werden konnten. Die US-Regierung hatte vorab deutlich gemacht, dass US-Amerikaner, die sich nicht als Diplomaten oder Botschaftspersonal im Sudan aufhielten, nicht damit rechnen könnten, aus dem Land geholt zu werden.
150 Ausländer fliehen per Schiff
Die ersten Ausländer waren am Samstag außer Landes gebracht worden. Ein Schiff mit mehr als 150 Menschen aus verschiedenen Ländern erreichte die Hafenstadt Dschiddah in Saudi-Arabien. Neben 91 Saudiarabern waren nach Angaben des Außenministeriums in Riad auch Menschen aus Kuwait, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Ägypten, Tunesien, Pakistan, Indien, Bulgarien, Bangladesch, den Philippinen, Kanada und Burkina Faso an Bord. Auch andere Länder bemühen sich um eine Evakuierung ihrer Staatsbürger.
Im Auswärtigen Amt in Berlin tagte am Samstag der Krisenstab. Eine Sprecherin erklärte, eine "niedrige dreistellige Zahl" deutscher Staatsbürger habe um eine Evakuierung aus dem Sudan gebeten. Allein für die bundeseigene deutsche Entwicklungsgesellschaft GIZ seien im Sudan 118 Menschen tätig, darunter 103 Mitarbeiter aus Deutschland. Außeneministerin Annalena Baerbock hatte am Freitag mitgeteilt, man prüfe mehrere Optionen für die Evakuierung.
Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa