NATO-Partner würden verteidigt USA stellen sich nach Drohungen Russlands vor Litauen
22.06.2022, 00:15 Uhr Artikel anhören
Die Einschränkungen des Güterverkehrs in die russische Exklave Kaliningrad rufen die USA auf den Plan.
(Foto: IMAGO/SNA)
Im Konflikt um die Einschränkung des Güterverkehrs in die russische Exklave Kaliningrad warnt Russland die Menschen in Litauen vor "schwerwiegenden" Konsequenzen. Die USA stellen sich daraufhin schützend vor ihren NATO-Partner und wollen über "russisches Säbelrasseln" nicht spekulieren.
Im Streit um die Einschränkungen des Güterverkehrs in die russische Exklave Kaliningrad haben sich die USA schützend vor Litauen gestellt. Nach Moskaus Drohung, dass Russland "auf solche feindseligen Aktionen reagieren" werde, erklärte der Sprecher im US-Außenministerium, Ned Price, Washington stehe zu seinen "NATO-Verbündeten" und damit auch zu Litauen.
Ausdrücklich verwies Price auf Artikel 5 des NATO-Vertrags, wonach ein Angriff auf ein verbündetes Land als ein Angriff gegen alle angesehen wird. Er betonte, das Bekenntnis der USA zu diesem Artikel sei "unumstößlich".
Kaliningrad liegt an der Ostsee zwischen Litauen und Polen und hat keine direkte Landverbindung nach Russland. Das EU-Mitglied Litauen hatte in der vergangenen Woche angekündigt, den Bahnverkehr zwischen Russland und dessen Exklave zu beschränken. Güter, die unter die EU-Sanktionen gegen Russland fallen, können nicht mehr mit der Bahn von Russland über Litauen nach Kaliningrad gebracht werden. Dazu gehören vor allem Metalle, Baumaterial, Technologiegüter und Kohle.
"Russisches Säbelrasseln"
Laut dem Gouverneur von Kaliningrad, Anton Alichanow, könnten 40 bis 50 Prozent der Importe von der "Blockade" betroffen sein. Der Chef des Nationalen Sicherheitsrats, Nikolai Patruschew, hatte daraufhin am Dienstag Vergeltungsmaßnahmen mit "schwerwiegenden negativen Folgen für die Bevölkerung in Litauen" angekündigt.
"Russland wird auf solche feindseligen Aktionen natürlich reagieren", sagte Patruschew bei einem Besuch in Kaliningrad. "Entsprechende Maßnahmen werden auf interministerieller Ebene ausgearbeitet und bald verabschiedet. Sie werden schwerwiegende negative Folgen für die Bevölkerung in Litauen haben." Auf die russischen Äußerungen angesprochen, sagte Price, seine Regierung werde über "russisches Säbelrasseln oder russisches Getöse" nicht spekulieren.
Quelle: ntv.de, dbe/AFP