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Venezuela besonders im Fokus USA töten vier Menschen bei Angriff auf angebliches Drogenboot

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Erneut vier Tote nach einem US-Angriff auf ein angebliches Drogenboot. Belege bleibt die US-Regierung bisher schuldig.

Erneut vier Tote nach einem US-Angriff auf ein angebliches Drogenboot. Belege bleibt die US-Regierung bisher schuldig.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Erneut greifen US-Streitkräfte ein Boot an, das angeblich Drogen aus Südamerika in die USA bringt. Vier Menschen sterben dabei, insgesamt sollen es bei den Angriffen bisher mehr als 60 Todesopfer sein. Belege für den Schmuggelvorwurf liefern die USA nicht.

Das US-Militär hat nach eigenen Angaben im östlichen Pazifik einen weiteren tödlichen Angriff auf ein angeblich mit Drogen beladenes Boot durchgeführt. Vier Menschen seien dabei am Mittwoch (Ortszeit) getötet worden, schrieb Pentagon-Chef Pete Hegseth auf X. Der Angriff erfolgte demnach in internationalen Gewässern.

"Die westliche Hemisphäre ist kein sicherer Hafen mehr für Drogenterroristen, die Drogen an unsere Küsten bringen, um Amerikaner zu vergiften", betonte der US-Verteidigungsminister, der sich inzwischen Kriegsminister nennt. Erst am Dienstag hatte er für Aufsehen gesorgt, als er gleich drei Attacken auf Boote im Pazifik verkündete - mit insgesamt 14 Toten.

US-Streitkräfte greifen seit Wochen immer wieder angeblich mit Drogen beladene Boote in der Karibik und im Pazifik an. Dutzende Menschen sollen dabei bereits getötet worden sein - mutmaßliche Drogenschmuggler, die die US-Regierung "Terroristen" nennt.

Maduro wirft den USA Umsturzpläne vor

Washington wirft vor allem Venezuela vor, den Drogenschmuggel in die USA aktiv zu fördern und damit die Sicherheit der Vereinigten Staaten und ihrer Bürger zu gefährden. Venezuelas linksnationalistischer Präsident Nicolás Maduro spricht dagegen von illegalen "Hinrichtungen" und vermutet dahinter US-Pläne zu seinem Sturz.

Völkerrechtler zweifeln die Rechtmäßigkeit der Tötungen in Trumps Kampf gegen Drogen an. Die Trump-Regierung hat in keinem der Fälle Beweise vorgelegt, dass es sich wirklich um Drogenschmuggler handelt.

Ein Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres sagte jüngst in New York, man sei "sehr besorgt über die zunehmenden militärischen Aktivitäten auf offener See". Es sei wichtig, eine weitere Eskalation zu vermeiden und Konflikte auf diplomatischem Weg zu lösen. "Jedes Mal, wenn jemand getötet wird, muss Rechenschaft abgelegt werden", betonte er.

Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP

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