Zwei Tote im PazifikUSA versenken weiteres angebliches Drogenboot

Die USA werfen Venezuela vor, den Drogenschmuggel in die Vereinigten Staaten zu fördern. Das südamerikanische Land fürchtet hingegen einen Regierungssturz durch die Amerikaner. Jetzt schlägt das US-Militär erneut im Pazifischen Ozean zu.
Die US-Streitkräfte haben erneut ein mutmaßlich mit Drogen beladenes Boot im östlichen Pazifik versenkt. Es sei auf einer bekannten Schmuggelroute unterwegs gewesen und gehöre zu einer als Terrororganisation deklarierten Gruppe, teilte das für die Region zuständige Südkommado des US-Militärs mit. Bei dem Angriff seien zwei Verdächtige getötet worden. Über die Pazifikroute wird vor allem Kokain über Häfen in Kolumbien und Ecuador Richtung USA geschmuggelt.
Seit Anfang September greifen die US-Streitkräfte immer wieder Schnellboote in der Karibik und im Pazifik an, die mit Rauschgift beladen sein sollen. Bei bislang rund 30 Attacken wurden offiziellen Angaben zufolge mindestens 107 Menschen getötet. Es gibt Bedenken, ob die tödlichen Angriffe auf mutmaßliche Drogenschmuggler in internationalen Gewässern völkerrechtlich zulässig sind.
Zuletzt bestätigte US-Präsident Donald Trump, dass das Militär auch einen "Drogenumschlagplatz" in Venezuela angegriffen habe. Der Konflikt zwischen den USA und Venezuela war zuletzt immer weiter eskaliert. Die US-Streitkräfte haben vor der Küste des südamerikanischen Landes zahlreiche Kriegsschiffe, Kampfflugzeuge und Soldaten zusammengezogen.
Die USA werfen Venezuela vor, den Drogenschmuggel in die Vereinigten Staaten aktiv zu fördern und damit die Sicherheit der USA und ihrer Bürger zu gefährden. Nach Einschätzung von Experten ist die Streitmacht für einen Einsatz gegen Drogenschmuggler eigentlich überdimensioniert. Venezuelas autoritärer Präsident Nicolás Maduro wirft dem Weißen Haus vor, einen Machtwechsel in Caracas erzwingen zu wollen.