Politik

Kiew: Moskau blockierte langeUkraine: Großer Gefangenenaustausch mit Russland

03.01.2024, 19:34 Uhr
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230 Ukrainer und 248 Russen kehren aus der Gefangenenschaft zurück. (Foto: via REUTERS)

Nach längerer Zeit tauschen die Ukraine und Russland wieder Gefangene aus. Dabei kommen so viele Menschen frei, wie noch nie seit der groß angelegten Invasion der Kreml-Truppen. Im letzten Jahr gab es Vorwürfe aus Kiew, Moskau blockiere entsprechende Initiativen.

Die Ukraine und Russland haben nach mehreren Monaten Pause wieder Gefangene ausgetauscht. "Unsere Leute sind zu Hause", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj in sozialen Netzwerken. Es habe sich dabei um Soldaten und Zivilisten gehandelt. Der zuständige Koordinierungsstab sprach vom größten Gefangenenaustausch seit dem russischen Einmarsch vor über 22 Monaten. Demnach seien 230 Männer und Frauen freigelassen worden. Unter den Soldaten seien auch Verteidiger der Hafenstadt Mariupol und der Schlangeninsel gewesen.

Nach Moskauer Angaben kehrten 248 Russen aus ukrainischer Gefangenschaft zurück. An der Organisation des Austausches waren demnach die Vereinigten Arabischen Emirate und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz beteiligt. Zuletzt hatte es im Juli vergangenen Jahres einen Austausch gegeben.

Nach ukrainischen Angaben sollen sich über 4000 Ukrainer noch in russischer Gefangenschaft befinden. An Kiew soll es laut eigener Darstellung nicht gelegen haben, dass nicht mehr Menschen in den letzten Monaten in ihre Heimat zurückgekehrt sind.

Abgeordneter: Moskau blockierte monatelang

Der Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Dmitro Lubinez, warf Russland Ende November vor, den Austausch von Kriegsgefangenen zu blockieren. "Der Austausch findet nicht statt, weil Russland das nicht will", erklärte Lubinez damals bei Telegram.

Alle Initiativen und Bemühungen der Ukraine seien an der fehlenden Bereitschaft Russlands, seine eigenen Bürger zurückzuholen, gescheitert. In Medien behaupte Moskau aber, dass Kiew "nichts unternimmt, um seine Krieger zurückzubringen", so Lubinez. Im August hatte er angegeben, dass die Ukraine seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 im Austausch insgesamt fast 2600 ihrer Kriegsgefangenen zurückholen konnte.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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