Angriff mit Kamikaze-Drohnen Neue Explosionen erschüttern Zentrum Kiews
18.10.2022, 12:14 Uhr (aktualisiert)
Erneut kommt es im Zentrum von Kiew zu mehreren schweren Explosionen. Ersten Informationen zufolge greifen Kamikaze-Drohnen die ukrainische Hauptstadt an. Mehrere Wohnhäuser werden beschädigt. Auch andere ukrainische Regionen berichten von Angriffen.
Das Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist am Montagmorgen erneut von Explosionen erschüttert worden. Es gebe Luftalarm, die Menschen sollten Schutz suchen, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko mit. Laut Andriy Yermak, dem Leiter des Präsidialamts, wurde Kiew mit Kamikaze-Drohnen angegriffen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Iran kommen. "Die Russen glauben, das werde ihnen helfen, aber es zeigt nur ihre Verzweiflung", erklärte der Leiter des Präsidialamtes.
Kurz zuvor hatten die Sirenen vor Luftangriffen gewarnt. "Bleiben Sie in den Schutzräumen!", warnte Klitschko die Hauptstadtbewohner in den Online-Netzwerken. Ein Brand sei in einem Gebäude ausgebrochen, die Feuerwehr sei im Einsatz. Zudem seien mehrere Wohnhäuser beschädigt worden. Krankenwagen seien an Ort und Stelle. Noch ist unklar, ob es Opfer gegeben hat.
Am Himmel sei ein Feuerball zu sehen gewesen, berichtete eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur aus dem Zentrum. Es war zunächst unklar, ob es wie vor einer Woche Zerstörungen gab. Details folgten später, sagte Klitschko. Vor einer Woche hatte Russland mit Raketen ebenfalls zum Wochenbeginn im Berufsverkehr am Morgen das Zentrum von Kiew beschossen.
Weitere Regionen melden russische Angriffe
Russland hat neben der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach örtlichen Behördenangaben auch andere Regionen im Land beschossen. Berichte über Explosionen gab aus den Gebieten Sumy, Dnipropetrowsk und Odessa. Kremlnahe russische Militärblogger berichteten von einem Beschuss insbesondere der Energieinfrastruktur des Landes. Solche Attacken hatte Kremlchef Wladimir Putin angekündigt.
Zuvor war es zu einer Explosion auf der Brücke zu der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim gekommen. Kremlchef Wladimir Putin hatte dem ukrainischen Geheimdienst einen "Terroranschlag" gegen die Brücke vorgeworfen - und dann die Raketen als Vergeltung abschießen lassen. Dabei starben in Kiew und anderen Städten in der Ukraine mehr als ein Dutzend Menschen, mehr als 100 wurden verletzt.
Putin hatte am vergangenen Freitag gesagt, es seien bei den Angriffen nicht alle Ziele getroffen worden. Zugleich betonte er, dass er neue massive Schläge wie vor einer Woche nicht für nötig halte. Putin lässt Kiew und viele andere Städte seit Beginn seines Krieges gegen die Ukraine am 24. Februar immer wieder mit Raketen beschießen.
(Dieser Artikel wurde am Montag, 17. Oktober 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, vmi/dpa/AFP