Politik

Erfolgreicher Einsatz im Video Deutscher "Gepard" schießt russische Rakete ab

In der Ukraine sind bisher 30 "Geparden" aus Deutschland im Einsatz. Die Flugabwehrpanzer leisten offenbar wertvolle Dienste. In einem Video ist der erfolgreiche Abschuss eines russischen Marschflugkörpers zu sehen. Die Stärke des deutschen Waffensystems liegt allerdings woanders.

Die deutschen Flugabwehrpanzer des Typs "Gepard" leisten in der Ukraine offenbar wertvolle Dienste. In sozialen Netzwerken wie Telegram und Twitter verbreitet sich derzeit ein Video, das einen "Gepard" beim erfolgreichen Abschuss eines russischen Marschflugkörpers zeigen soll.

In der etwa 24 Sekunden langen Aufnahme steht der deutsche Flugabwehrpanzer auf einem winterlichen Feld. Innerhalb von nur zwei Sekunden gibt er zwei Feuerstöße in die Luft ab. Nach dem zweiten Feuerstoß leuchtet unter dem Jubel ukrainischer Soldaten, die den Einsatz offenbar aufzeichnen, ein großer Feuerball am Himmel auf. Dann gehen die brennenden Trümmerteile der russischen Rakete zur Erde nieder.

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Die "Geparden" sind mit radargesteuerten Zwillingsmaschinenkanonen im Kaliber 35 Millimeter ausgestattet.

(Foto: picture alliance / photothek)

"Von Partnern bereitgestellte Ausrüstung schützt den ukrainischen Himmel vor den Marschflugkörpern der Terroristen", heißt es in einem ukrainischen Facebook-Kanal. "Eine tadellose Arbeit des deutschen 'Gepards'. Vielen Dank, Deutschland."

Das Verifizierungsteam von ntv kann nicht abschließend klären, wann und wo das Video aufgenommen wurde, bestätigt aber die Echtheit. Demnach ist die Aufnahme höchstens ein paar Tage alt.

Erfolgreich vor allem gegen Drohnen

Die Ukraine hat bisher 30 "Geparden" aus Deutschland erhalten. Die 48 Tonnen schweren Flugabwehrpanzer sind eigentlich auf die Abwehr von niedrig fliegenden Angreifern wie zum Beispiel Kampfhubschraubern oder Kampfjets ausgelegt. Sie können mit ihren radargesteuerten Zwillingsmaschinenkanonen im Kaliber 35 Millimeter allerdings auch Luftziele treffen, die sich in bis zu 4000 Metern Entfernung befinden und bis zu 400 Meter pro Sekunde schnell sind. Das entspricht 1440 Kilometern pro Stunde.

Nach Angaben des ukrainischen Militärs sind die "Geparden" eher ungeeignet, um ballistische Raketen oder russischen Marschflugkörper abzuschießen. Dies ist einer Auswertung von Ende November zufolge erst zweimal gelungen. Dafür beweisen sich die deutschen Panzer bei der Abwehr iranischer Kamikazedrohnen. Mit ihren 35-Millimeter-Kanonen sollen sie bereits eine zweistellige Zahl der unbemannten Flugobjekte aus dem Himmel geholt haben. Diese wurden in den vergangenen Wochen von Russland vor allem bei Angriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur eingesetzt. Außerdem werden den Streitkräften zufolge mit den Panzern die Offensiv-Einsätze ukrainischer Bodentruppen abgesichert.

Sieben weitere "Geparden" im Frühjahr

Um effektiver kämpfen zu können, hatte das ukrainische Militär zuletzt den Wunsch nach weiteren "Geparden" geäußert. Wie der "Spiegel" am Freitag berichtete, will Deutschland im Frühjahr sieben weitere Waffensysteme bereitstellen. Es soll sich um die letzten Modelle aus Beständen der Industrie handeln. Die eigentlich schon zur Verschrottung vorgesehenen Flugabwehrpanzer würden derzeit vom Münchner Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) instandgesetzt, hieß es.

Laut "Spiegel" hofft die Bundesregierung, dass dann auch weitere Munition mitgeliefert werden kann. Denn mit den ersten 30 "Gepard" konnten nur knapp 60.000 Schuss zur Verfügung gestellt werden. Angesichts der hohen Feuerfolge von bis zu 1000 Schuss pro Minute hatten die Experten dies als viel zu wenig kritisiert.

Die Schweiz, wo ein Hersteller der Munition sitzt, hatte aber unter Berufung auf ihre Neutralität Deutschland eine Weitergabe an die Ukraine untersagt. Die Bundesregierung suchte daraufhin Alternativen.

(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 06. Dezember 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, chr

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