Politik

Stadt ruft Notstand aus Ukraine gelingt Schlag gegen russischen "Schlüssel"-Stützpunkt

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Engels Öllager.jpg

Wieder einmal gerät der russische Luftwaffenstützpunkt in Engels ins Visier der ukrainischen Streitkräfte. Diese wollen einem wichtigen Öldepot einen Schlag mit Folgen versetzt haben. Laut einem Experten ist der Standort für Moskau von zentraler Bedeutung für den Luftkrieg gegen die Ukraine.

Die ukrainischen Streitkräfte haben ein russisches Öllager in der Stadt Engels in der Region Saratow angegriffen. Kiew zufolge wird über das Depot der Militärflugplatz Engels-2 mit Treibstoff versorgt. Der Leiter der Militärprogramme des Zentrums für Globalistik, Petro Lakiytschuk, bezeichnete den Stützpunkt laut der Nachrichtenagentur Unian als einen der "Schlüsselpunkte im Krieg gegen die Ukraine". Seine Neutralisierung durch die Verteidigungskräfte sei daher von großer Bedeutung.

Es seien zahlreiche Explosionen registriert worden, berichtete der ukrainische Generalstab am Vormittag. Russische Behörden bestätigten, dass eine Industrieanlage getroffen worden sei und verhängten den Notstand in Engels. "Die Zerstörung des Öldepots stellt die strategische Luftfahrt der russischen Besatzer vor große logistische Probleme und schränkt ihre Fähigkeit, friedliche ukrainische Städte und zivile Objekte anzugreifen, erheblich ein", teilte die ukrainische Armee mit.

Die Verifizierung von ntv.de konnte die Echtheit mehrerer Videos und Fotos von den Folgen des Angriffs bestätigen. Das genaue Ausmaß der Schäden ist jedoch unklar. Das Öldepot befindet sich nicht direkt am Engels-2-Militärflugplatz, sondern wenige Kilometer daneben. Satellitenaufnahmen zufolge besteht es aus 56 Tanks.

Das Öldepot auf einer Satellitenaufnahme vor dem Angriff.

Das Öldepot auf einer Satellitenaufnahme vor dem Angriff.

(Foto: Google Earth)

Petro Lakiytschuk sagte laut Unian: "In Engels befand sich eine große Basis des russischen Reservelagers, auf der Treibstoff für die strategische Luftwaffe und Komponenten für Raketentreibstoff gelagert wurden und weiterhin lagern. Jetzt brennen sie ... Engels bleibt eine Schlüsselposition. Es gibt einfach keinen gleichwertigen Ersatz – keinen anderen Militärflugplatz für strategische Luftfahrt, der als Zwischenstation genutzt werden könnte."

Flugplatz war mehrfach Ziel von Angriffen

Nach Angriffen in den letzten Jahren durch die Ukraine soll Russland bereits einen erheblichen Teil der Flugzeuge verlegt haben. Doch für Angriffe müssten diese nach Engels zurückkehren, um dort aufzutanken und mit Munition versorgt zu werden, so Lakiytschuk. Der Flugplatz befindet sich über 600 Kilometer entfernt von ukrainisch kontrolliertem Gebiet. Der Angriff erfolgte somit möglicherweise mit Langstreckendrohnen.

Das proukrainische Portal Defence Express berichtete, bei dem Angriff könnten auch Tanks getroffen worden sein, die einen besonderen Kraftstoff mit hoher Dichte der Marke T-8V beherbergen. Dessen Herstellung sei ein "recht spezifischer Prozess, der nicht in jeder Ölraffinerie durchgeführt wird". Benötigt wird T-8V dem Bericht zufolge für die berüchtigten Tupolew Tu-160-Langstreckenbomber. Laut Defence Express setzt Russland diese jedoch kaum für Angriffe auf die Ukraine ein.

Quelle: ntv.de, rog

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen