Politik

Angriff auf Wuhledar scheitert Neue Minen-Taktik stoppte wohl russische Panzer

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Statt die kleine Stadt Wuhledar einzunehmen, zieht sich eine russische Panzer-Kolonne panisch zurück. Grund für ihr Scheitern ist Berichten zufolge eine neue Taktik der Ukraine: Minen mit Artilleriegeschützen zu verteilen.

Russlands versuchter Angriff auf Wuhledar könnte an einer neuen ukrainischen Anti-Panzer-Taktik gescheitert sein, genauer gesagt ihrer Minen-Verlegungstaktik. Nach Einschätzung des US-Magazins "Forbes" warten ukrainische Truppen, bis russische Truppen einen Weg durch ein Minenfeld freigeräumt haben, um dann neue Minen zu verteilen, wenn die Russen es überqueren. Diese Minen werden demnach nicht wie üblich verlegt, sondern per Artilleriegeschoss abgefeuert.

Russische Blogger führen das Scheitern des Angriffs auf Wuhledar auf Panzerabwehrminen zurück, die von ukrainischen 155-mm-Haubitzen abgeschossen worden seien, also als Streumunition. Bei dem "Remote Anti-Armor Mine"-System (RAAM) enthalten die Geschosse jeweils neun Minen. Die USA haben der Ukraine Ende des vergangenen Jahres 6000 solcher Geschosse geliefert, wie es in dem "Forbes"-Bericht heißt.

Darin wird ein bekanntes Muster beschrieben: Der Führungspanzer treffe auf eine Mine und explodiere, woraufhin der Rest der Kolonne durcheinandergerate. Einige Fahrzeuge versuchten, das zerstörte Führungsfahrzeug zu umfahren, stießen dabei aber selbst auf Minen. Selbst der Rückzug sei gefährlich, da auch hinter der Kolonne Minen drohen. Rund um Wuhledar verloren die russischen Truppen demnach allein an einem einzigen Tag 30 gepanzerte Fahrzeuge.

Laut Militärbloggern war eine russische Panzerkolonne vor rund einer Woche vor der kleinen Stadt Wuhledar südwestlich von Donezk in ein Minenfeld und unter schweren Artilleriebeschuss geraten. Die russischen Einheiten bekamen offensichtlich Panik und ergriffen die Flucht. Die Szene zeigt auch ein im Netz kursierendes Video, das vom ukrainischen Verteidigungsministerium veröffentlicht wurde.

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Das britische Verteidigungsministerium berichtete am Freitag in seinem täglichen Lagebericht von "besonders schweren Verlusten" der russischen Truppen bei Wuhledar. Militärblogger forderten eine Bestrafung der Kommandeure. Britische Geheimdienste und die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) verwiesen hingegen auf die schlechte Ausbildung der unerfahrenen Einheiten.

(Dieser Artikel wurde am Montag, 13. Februar 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, chl

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