Politik

Fronten lösen sich auf Russen ziehen auch aus Nordteil der Region Charkiw ab

Zurückgelassene russische Militärfahrzeuge in der Region Charkiw.

Zurückgelassene russische Militärfahrzeuge in der Region Charkiw.

(Foto: via REUTERS)

Der erfolgreiche Vorstoß ukrainischer Streitkräfte in der Region Charkiw bringt Bewegung in die lange starren Frontlinien. Nach dem Rückzug aus dem Süden der Region ziehen sich russische Truppen auch aus dem Nordteil zurück. Das Gebiet war seit Beginn der Invasion besetzt.

Nach erfolgreichen ukrainischen Gegenangriffen ziehen sich die russischen Truppen offenbar auch aus dem nördlichen Teil des Charkiwer Gebiets zurück. Medienberichten nach hissten Einwohner in der Ortschaft Kosatscha Lopan, 30 Kilometer nördlich der Metropole Charkiw, die ukrainische Flagge. Zuvor hatten die russischen Einheiten den knapp vier Kilometer von der russischen Grenze entfernten Ort verlassen, der zu Beginn des russischen Angriffskrieges Ende Februar besetzt worden war.

Am Samstag hatte Moskau bereits den Rückzug von Truppen aus strategischen Städten im Süden des Gebiets Charkiw bekannt gegeben. Offiziell begründete Moskau den Abzug damit, dass Einheiten im angrenzenden Gebiet Donezk verstärkt werden sollen. Viele Experten gehen jedoch davon aus, dass die Russen angesichts des ukrainischen Vorstoßes im Charkiwer Gebiet zuletzt so stark unter Druck geraten sind, dass sie sich zur Flucht entschieden haben.

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Seit Anfang September haben ukrainische Truppen eigenen Angaben nach im Rahmen einer Gegenoffensive mehr als 3000 Quadratkilometer zurückerobert. Russische Truppen hielten nach früheren Angaben etwa 125.000 Quadratkilometer in der Ukraine besetzt, ein Fünftel des Staatsgebiets, einschließlich der Halbinsel Krim.

Und die Gebietsverluste Russlands könnten sich in den kommenden Tagen ausweiten. Aus Charkiw berichtet ntv-Reporterin Kavita Sharma, dass ukrainische Truppen sich bereits der seit Anfang Juli von Russland besetzten Großstadt Lyssytschansk im Donbass nähern würden. Vom ukrainische Militärgouverneur der Region Luhansk erfuhr sie, dass die Bewohner von Lyssytschansk bereits mit bloßen Augen die ukrainischen Streitkräfte am Stadtrand von Lyssytschansk sehen könnten. Russische Truppen würden unterdessen fliehen und ihre Stellungen verlassen.

(Dieser Artikel wurde am Sonntag, 11. September 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, kst/dpa

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