Gefecht im Raum Pokrowsk Ukrainischer Leopard-Panzer schießt russische Kolonne zusammen
28.01.2025, 20:52 Uhr
Neben dem Leopard 2A4 hat die Ukraine auch die neuere Version 2A6 erhalten.
(Foto: IMAGO/SEPA.Media)
Ukrainische Soldaten sind immer wieder voll des Lobes für den Kampfpanzer Leopard. Nun haben Kiews Streitkräfte ein Video von einem denkwürdigen Einsatz veröffentlicht. Ein einzelnes Exemplar schafft es, gleich mehrere gepanzerte Fahrzeuge der Kreml-Truppen zu eliminieren.
Ein ukrainischer Leopard-2A4-Panzer hat laut Angaben der Truppengruppe Khortitsa eine russische Kolonne von fünf gepanzerten Fahrzeugen im Sektor Pokrowsk zerstört. Es soll sich um einen Leopard aus deutscher Produktion der 33. separaten mechanisierten Brigade handeln. Ukrainische Medien und die Truppengruppe Khortitsa berichten aktuell über den Vorfall, die Verifizierung von ntv.de konnte die Aufnahmen aus einem dazugehörigen Video jedoch teilweise eindeutig einem Gefecht aus dem November zuordnen.
"Die feindliche Kolonne war auf einem Feldweg in der Nähe eines Waldstreifens unterwegs, als sie vom Leopard-Geschütz unter Beschuss genommen wurde", heißt es in einem Beitrag von auf Telegram. Der Panzer habe aus der Deckung der Häuser eines Dorfes heraus gefeuert, wo die russische Kolonne versucht haben soll, durchzubrechen. Fünf Fahrzeuge seien getroffen worden, einige davon mehrfach. Die gesamte Kolonne sei damit zerschlagen worden, heißt es von der Truppengruppe Khortitsa.
Die Ukraine zerstört oder beschädigt regelmäßig Dutzende gepanzerte Fahrzeuge an einem Tag. Oft werden diese mit Drohnen und Artillerie außer Gefecht gesetzt. Dass einem einzelnen Panzer so viele Treffer gelingen, ist äußerst selten.
Der Leopard ist eine deutsche Entwicklung. Die Ukraine hat in den vergangenen Jahren neuere und ältere Versionen aus verschiedenen Ländern erhalten. Der oben genannte 2A4 gehört zu den moderneren. Soldaten loben ihn oft für seine gute Panzerung und Manövrierfähigkeit.
Pokrowsk droht zu fallen
Der Raum Pokrowsk ist aktuell der am stärksten umkämpfte Punkt an der Front. Die russischen Truppen rücken seit Monaten unter extrem hohen Verlusten langsam auf das wichtige ukrainische Logistikzentrum zu und versuchen, die Stadt einzukesseln.
Die ukrainischen Truppen ziehen sich immer wieder zurück, um die eigenen Verluste zu minimieren und weil die Übermacht zu groß ist. Es fehlt laut Berichten an Infanterie. Militärexperte Oberst Reisner sagte im November zu ntv.de: "Hinter Pokrowsk gibt es tatsächlich kaum noch Verteidigungsstellungen. Sollten es die Russen schaffen, dort wirklich durchzubrechen, kann es danach sehr schnell gehen. Dann können sie rasch die letzten knapp 150 km Richtung Westen vorrücken bis zum Ufer des Dnjepr. Das Gute ist: Die Russen sind auch sehr geschwächt."
In einer ersten Version dieses Textes hieß es, die Aufnahmen aus dem Video werden als aktuell eingestuft. Weitere Prüfungen haben dies jedoch nicht bestätigt.
Quelle: ntv.de, rog