Viele neue Hilfspakete für Kiew Westliche Staaten bauen Einheit in Brigade-Stärke für die Ukraine auf
24.02.2025, 19:00 Uhr Artikel anhören
Ukrainische Soldaten bei der Ausbildung in Dänemark im vergangenen Jahr.
(Foto: IMAGO/Ritzau Scanpix)
Die teilweise in Frankreich ausgebildete 155. Brigade der Ukraine hat wegen Organisationsfehlern für Negativschlagzeilen gesorgt. Mehrere westliche Staaten wollen nun eine weitere Brigade ausstatten und ausbilden. Zudem gibt es neue militärische Hilfen für Kiew.
Die nordischen und baltischen Staaten haben zum dritten Jahrestag des Ukraine-Krieges weitere Militärhilfen für das von Russland angegriffene Land zugesagt. "Der Ausgang des Krieges wird fundamentale und lang andauernde Auswirkungen auf die europäische und transatlantische Sicherheit haben", betonten die Präsidenten von Finnland, Lettland, Litauen sowie die Ministerpräsidenten von Dänemark, Estland, Island, Norwegen und Schweden in einer gemeinsamen Erklärung.
Die Länder kündigten zudem Investitionen in die ukrainische Rüstungsindustrie und die Ausrüstung und Ausbildung einer ukrainischen Einheit in Brigade-Stärke an, also von 3000 bis 5000 Soldaten. Bei einer Brigade, die letztes Jahr teilweise in Frankreich ausgebildet wurde und die mit französischem Militärgerät ausgestattet ist, gab es größere Probleme, die sich nun nicht wiederholen dürfen. Es soll unter anderem zu wenig Drohnen gegeben haben. Der ukrainische Journalist Jurij Butusow berichtete zudem, dass 1700 Soldaten aus der Einheit geflohen seien.
Norwegen sagte in einer zusätzlichen Erklärung Rüstungskäufe in Höhe von umgerechnet rund 300 Millionen Euro von ukrainischen Betrieben sowie rund 51 Millionen Euro für den Kauf von Drohnen und die Entwicklung von Drohnentechnologie für die Ukraine an. Es sei "entscheidend", die Fähigkeiten der ukrainischen Rüstungsindustrie zu stärken, militärische Ausrüstung "an die Frontlinie" zu liefern, erklärte Regierungschef Jonas Gahr Störe.
Dänemark kündigte umgerechnet 270 Millionen Euro Militärhilfe für die Ukraine an. "Wir müssen die Ukraine in die stärkstmögliche Position bringen", betonte Regierungschefin Mette Frederiksen: "Wir müssen standhaft sein. Mehr Waffen liefern. Schneller." Die schwedische Regierung sagte umgerechnet rund 110 Millionen Euro für den Kauf von Luftabwehrsystemen für die Ukraine zu.
Spanien will die Ukraine laut Ministerpräsident Pedro Sanchez in diesem Jahr mit einem neuen Militärhilfspaket im Umfang von einer Milliarde Euro unterstützen. Großbritanniens Premierminister Keir Starmer kündigte an, Kiew könne dieses Jahr mit militärischer Hilfe in Höhe von 4,5 Milliarden Pfund rechnen - so viel wie nie zuvor. Europa steht angesichts der schwindenden US-Hilfe für die Ukraine mittlerweile besonders unter Zugzwang.
Quelle: ntv.de, rog/AFP