"Matador" und Minen Ukraine erhält deutsche Panzerabwehrwaffen
17.05.2022, 14:40 Uhr
Die "Matador"-Panzerabwehrhandwaffen werden von Dynamit Nobel Defence produziert. Hier zu sehen ist jedoch eine Panzerfaust 3 des Herstellers.
(Foto: imago/photothek)
Kiew hat eine Zusage der Bundesregierung für Flugabwehrpanzer, Mörser und Panzerhaubitzen. Bundeskanzler Scholz rechnet mit einer "zügigen" Lieferung. In der Ukraine angekommen sind einem Bericht zufolge eine Reihe anderer Waffen.
Deutschland hat der Ukraine einem Bericht zufolge weitere Waffen geliefert. In den vergangenen beiden Wochen seien 2450 Panzerabwehrhandwaffen vom Typ RGW 90, auch bekannt als "Matador", 1600 DM22-Panzerabwehrrichtminen sowie 3000 DM31-Panzerabwehrminen in der Ukraine eingetroffen, berichtete der "Spiegel". Die Waffen seien bereits innerhalb der ukrainischen Armee verteilt worden.
Die Lieferungen seien aus ukrainischen Regierungskreisen bestätigt worden, schrieb das Magazin weiter. Von der Bundesregierung gibt es noch keine Stellungnahme. Laut "Spiegel" hatte die Ukraine die Matador-Panzerabwehrwaffen direkt beim deutschen Hersteller bestellt und bezahlt. Die Minen hingegen stammten "offenbar" aus Beständen der Bundeswehr.
Unter anderem die Union warf der Bundesregierung zuletzt wiederholt vor, bei den Waffenlieferungen an die Ukraine zu zurückhaltend zu agieren. Bundeskanzler Olaf Scholz betonte am Montag in der Sendung "RTL Direkt", dass Deutschland weiter Waffen an die Ukraine liefern werde. Er rechne mit einer "relativ zügigen" Bereitstellung der versprochenen Flugabwehrpanzer der Bundeswehr vom Typ Gepard. Er verwies aber darauf, dass dafür weiterhin Munition im Ausland gesucht werde. Die Gepard-Panzer sind die ersten schweren Waffen, die die Bundesregierung für die Ukraine genehmigt hat. Außerdem sollen Panzerhaubitzen und Mörser geliefert werden.
Über weitere Angebote der Industrie, zum Beispiel Marder-Schützenpanzer oder Leopard-Kampfpanzer, ist noch keine Entscheidung bekannt. Scholz bekräftigte aber auch, dass er keine Entscheidung treffen werde, die zu einem direkten Konflikt zwischen der NATO und Russland führen würde. Eine Flugverbotszone, die den Einsatz von Kampfjets erfordern würde, lehnte er erneut ab. Das würde einen Kriegseintritt der NATO bedeuten, sagte er zur Begründung.
Quelle: ntv.de, hul/AFP/dpa