Politik

Schwerste Kämpfe im Donbass Ukraine: Der Feind hat seine Taktik geändert

Feuerwehrleute versuchen nach Angriffen im russisch besetzten Teil des Donbass, ein Feuer zu löschen.

Feuerwehrleute versuchen nach Angriffen im russisch besetzten Teil des Donbass, ein Feuer zu löschen.

(Foto: REUTERS)

In manchen Gegenden in der Ostukraine steht kaum mehr ein Stein auf dem anderen. Doch die Kämpfe gehen erbittert weiter. "Der Donbass ist die Hauptfront im Kampf um die Unabhängigkeit der Ukraine", sagt ein ukrainischer Armeesprecher. Im Süden machen massive Blackouts den Ukrainern zu schaffen.

Russische und ukrainische Truppen liefern sich im Osten der Ukraine schwerste Kämpfe. "Der Donbass ist die Hauptfront im Kampf um die Unabhängigkeit der Ukraine", sagte Serhij Tscherewatyj, Sprecher der Heeresgruppe Ost der ukrainischen Streitkräfte, im Fernsehen. Im Mittelpunkt der Kämpfe standen demnach die Orte Bachmut und Awdijiwka.

"Der Feind hat seine Taktik geändert", sagte Tscherewatyj. Anstelle von Angriffen größerer Einheiten erfolgten nunmehr Attacken kleinerer Gruppen, vor allem der Söldnertruppe "Wagner", unterstützt von Rohr- und Raketenartillerie. "Wir analysieren diese Taktik und finden für jedes militärische Gift ein Gegengift."

Zuvor hatte bereits das russische Militär von seiner Offensive in der Region berichtet. "Im Raum Donezk haben die russischen Einheiten ihre Angriffe fortgesetzt und den Gegner aus seinen befestigten Stellungen vertrieben", behauptete Armeesprecher Igor Konaschenkow in Moskau. Auch im Norden zwischen den Kleinstädten Kreminna und Lyman habe man Stellungen erobert. Unabhängig ließen sich die Angaben nicht überprüfen. Bereits seit Wochen gibt es Berichte, wonach die ukrainische Armee im Gebiet Donezk in der Defensive ist und versucht, ihre Verteidigungslinien vor der Industriestadt Donezk und östlich des Ballungsgebiets zwischen Slowjansk und Kramatorsk zu halten.

Allerdings beklagten russische Behörden auch, dass die ukrainischen Streitkräfte die Großstadt Donezk im Donbass mehrfach mit Raketenwerfern beschossen hätten. Dabei seien unter anderem der Busbahnhof im Stadtzentrum sowie eine Schule getroffen worden, berichtete die russische Staatsagentur TASS. Über eventuelle Opfer dieser Angriffe wurden keine Angaben gemacht.

Kein Strom in Odessa

Unterdessen gibt es in der südukrainischen Hafenstadt Odessa nach russischen Angriffen mit Kamikaze-Drohnen massive Stromausfälle. Abgesehen von Einrichtungen wie Krankenhäusern und Entbindungsstationen gebe es in der gesamten Stadt keine Stromversorgung mehr, teilte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, bei Telegram mit. Die Situation sei "schwierig, aber unter Kontrolle".

Nach Angaben von Regionalgouverneur Maksym Martschenko sind fast alle Bezirke und Gemeinden in der Region Odessa infolge der Drohnenangriffe ebenfalls ohne Strom. Zwei der Drohnen seien von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen worden, erklärte er weiter.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa/AFP

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