Politik

Zwei Delikte zur Last gelegt Ukraine setzt Patriarch Kirill auf Fahndungsliste

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Sollte jetzt nicht mehr in die Ukraine einreisen: Patriarch Kirill.

Sollte jetzt nicht mehr in die Ukraine einreisen: Patriarch Kirill.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Es ist nur symbolisch: Doch Kiew setzt das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, auf die Liste der gesuchten Personen. Die Ukraine wirft dem glühenden Unterstützer von Moskaus Angriffskrieg zwei Delikte vor.

Die Ukraine hat das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, als wichtigen Unterstützer des russischen Angriffskriegs symbolisch zur Fahndung ausgeschrieben. Das Innenministerium der Ukraine in Kiew setzte den Kirchenführer mit bürgerlichem Namen Wladimir Gundjajew auf die Liste gesuchter Personen. Als Aufenthaltsort wurde Moskau angegeben.

Gundjajew werde vom ukrainischen Geheimdienst SBU gesucht, er soll sich seit dem 11. November vor behördlichen Ermittlungen verstecken, hieß es. Dem 77-jährigen Moskauer Patriarchen würden zwei Delikte zur Last gelegt, meldete die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform. Es gehe um Übergriffe auf die territoriale Integrität der Ukraine sowie um die Planung, Vorbereitung, Einleitung und Durchführung eines Angriffskrieges.

Kirill gilt als enger Parteigänger von Kremlchef Wladimir Putin. Wie dieser verficht er einen Herrschaftsanspruch Russlands über die Nachbarländer, in denen Russen leben. In der Ukraine hat er immer noch Einfluss auf die Priester und Gemeinden, die sich zum Moskauer Patriarchat bekennen. Deshalb versucht die ukrainische Führung, die Macht der Kirche aus dem Feindesland zu beschneiden.

Nach Angaben von Ukrinform haben der SBU und die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft im November ein Strafverfahren gegen Kirill eröffnet. Er zähle zum engsten russischen Führungskreis, rechtfertige den Krieg und nutze die ukrainischen Gemeinden für seine Propaganda, hieß es zur Begründung. Der Patriarch lebt gut bewacht in Moskau, insofern ist das Risiko einer Festnahme durch die Ukraine gering.

Quelle: ntv.de, ses/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen