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Geländegewinn bei Gegenoffensive Ukraine verkündet Befreiung mehrerer Dörfer

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Die Gegenoffensive der Ukraine läuft laut Präsident Selenskyj (Archivbild).

Die Gegenoffensive der Ukraine läuft laut Präsident Selenskyj (Archivbild).

(Foto: via REUTERS)

Die ukrainischen Streitkräfte erzielen bei ihrer Offensive gegen die russische Armee lokale Erfolge. Mehrere Dörfer im Süden und Südwesten des Landes stehen wieder unter ukrainischer Kontrolle. Teilweise hätte Russland die eigenen Truppen zuvor abgezogen.

Ukrainische Soldaten haben nach Militärangaben aus Kiew im größtenteils von Russland besetzten Gebiet Donezk den Ort Blahodatne befreit. Die Truppen veröffentlichten ein Video, auf dem das Hissen der ukrainischen Flagge auf einem halb zerstörten Gebäude zu sehen ist. Es seien auch Gefangene genommen worden, hieß es. Von russischer offizieller Seite gab es dazu zunächst keine Stellungnahme.

Die russische Armee behauptet seit Tagen, sie wehre die ukrainische Offensive ab. Allerdings meldeten auch kremlnahe russische Militärblogger, dass Blahodatne aufgegeben worden sei, weil Moskaus Kämpfer dort eine Einkesselung befürchtet hätten.

Demnach wurde zudem das Dorf Neskutschne eingenommen. Neskutschne liegt vier Kilometer nördlich von Blahodatne am Fluss Mokri Jaly. Das Flusstal bildet hier ein natürliches Geländehinderniss, an dem sich russische und ukrainische Truppen zuvor monatelang ohne größere Veränderungen im Frontverlauf gegenüberstanden.

Auch das Dorf Lobkowe im Gebiet Saporischschja soll von russischer Besatzung befreit sein. Die Ortschaft liegt nahe Kamjanske am Ostufer des Kachowka-Stausees.

Die ukrainischen Streitkräfte führen seit Tagen unter anderem in den Regionen Donezk und Saporischschja massive Angriffe, um ihre besetzten Gebiete zu befreien. Zuvor hatten Experten des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) mitgeteilt, dass die Ukraine kleinere Geländegewinne verzeichne bei ihrer Gegenoffensive.

Die russischen Truppen hätten zudem Kampfeinheiten aus dem Gebiet Cherson abgezogen, um so Kontingente an anderen Teilen der Front etwa im Gebiet Saporischschja und in Bachmut im Gebiet Donezk zu verstärken, sagte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar in Kiew. Sie sagte einmal mehr, Russland habe den Kachowka-Staudamm am Dienstag absichtlich zerstört, um das Gebiet Cherson zu fluten und so ungangbar für die ukrainische Offensive zu machen. Ziel Moskaus sei es gewesen, auf diese Weise eigene Kräfte frei zu schlagen für andere Einsätze.

Die Flut nach dem Dammbruch hatte allerdings auch russische Verteidigungsstellungen zerstört. Aus dem Ufergebiet setzten sich dort verlegte Minen frei, die durch das Wasser weggeschwemmt wurden.

Russland behauptet, die ukrainischen Streitkräfte hätten den Staudamm durch Raketenbeschuss zerstört. Ziel Kiews soll es laut russischen Militärbloggern gewesen sein, nach Absinken des Hochwassers leichter in den von Kiew nicht kontrollierten größeren Teil des Gebiets Cherson vorzustoßen.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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