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Deutschland wichtiger Lieferant Ukraine steigt zum drittgrößten Rüstungsimporteur auf

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Panzer, Artillerie oder Munition: In 2022 stockte die Ukraine kriegsbedingt auf.

Panzer, Artillerie oder Munition: In 2022 stockte die Ukraine kriegsbedingt auf.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Dank Waffenlieferungen aus dem Westen gelingt es der Ukraine, die russische Invasion auszubremsen. Der Umfang an Waffenimporten ist enorm - nur zwei Länder schaffen im letzten Jahr noch mehr Rüstungsgüter an.

Die Ukraine ist infolge des russischen Angriffskriegs innerhalb eines Jahres zu einem der größten Importeure von Rüstungsgütern weltweit geworden. Seit der Unabhängigkeit der ehemaligen Sowjetrepublik 1991 wurden nur wenige schwere Waffen aus dem Ausland eingeführt - vergangenes Jahr stieg die Ukraine durch die Militärhilfen aus den USA und Europa jedoch zum drittgrößten Rüstungsimporteur auf. Das geht aus einem Bericht hervor, den das Friedensforschungsinstitut SIPRI aus Stockholm veröffentlichte.

Vor der Ukraine liegen nur Katar und Indien. Im Zeitraum 2018 bis 2022 steht die Ukraine mit einem Anteil von 2,0 Prozent am Volumen der globalen Rüstungseinfuhren auf Platz 14. Ihre wichtigsten Lieferanten waren die USA, Polen und Deutschland. Die Lieferungen seien von entscheidender Bedeutung für die Bemühungen gewesen, die russische Offensive zu stoppen, schrieb SIPRI. Russland habe sich dagegen fast ausschließlich auf selbst hergestellte Waffen gestützt, aber auch unbemannte Luftfahrzeuge und fliegende Bomben aus dem Iran besorgt.

Im Zuge des Ukraine-Kriegs und der stark wahrgenommenen Bedrohung durch Russland stiegen die europäischen Rüstungsimporte im Vergleich der vergangenen beiden Fünfjahreszeiträume dem Bericht zufolge um 47 Prozent - die von europäischen NATO-Staaten gar um 65 Prozent. Weltweit ging das Volumen der Waffenlieferungen zwischen Staaten dagegen um 5,1 Prozent zurück. Die USA bleiben der absolute Branchenprimus, Deutschland einer der fünf größten Lieferanten.

Zuletzt hatte der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, mehr Tempo bei weiteren Waffenlieferungen gefordert. "Ich möchte mich nicht beschweren und mich noch einmal bedanken bei den Deutschen", sagte der Ex-Boxweltmeister dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) in Kiew. "Deutschland ist einer der größten Unterstützer der Ukraine, was die finanzielle Hilfe und was Waffenlieferungen betrifft. Aber es stimmt, die deutsche Regierung trifft ihre Entscheidungen viel zu langsam, und dafür zahlen wir den höchsten Preis: das Leben unserer Soldaten und das Leben unserer Bürger."

(Dieser Artikel wurde am Montag, 13. März 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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