Schüsse in der Hauptstadt Ukrainischer Geheimdienstler in Kiew ermordet
10.07.2025, 16:11 Uhr Artikel anhören
Diese Aufnahme einer Überwachungskamera zeigt den SBU-Mitarbeiter kurz vor seinem Tod.
(Foto: Ukrainska Pravda via REUTERS)
Der Ukraine gelingen immer wieder Schläge gegen Russland. Ein für solche Aktionen zuständiger Mitarbeiter des ukrainischen Geheimdienstes SBU wird jetzt in Kiew erschossen. Die Fahndung nach einem Verdächtigen läuft.
Ein Mitarbeiter des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU ist in Kiew durch fünf Schüsse getötet worden. Das meldeten ukrainische Medien unter Berufung auf Polizei und SBU. Nach einem möglichen Täter werde gefahndet. Die Justiz habe Ermittlungen wegen des Mords im Kiewer Bezirk Holossijiw eingeleitet, erklärte der SBU. Der Dienst machte aber keine genaueren Angaben zur Identität des Getöteten.
Dem ukrainischen Geheimdienstler Roman Tscherwinskyj zufolge war der getötete Oberst in die Organisation von Sabotageakten beim Kriegsgegner Russland involviert. Ukrainische Geheimdienste verüben immer wieder Anschläge selbst im tiefen russischen Hinterland.
Auf Bildern einer Überwachungskamera, die auf ukrainischen Kanälen im Onlinedienst Telegram kursieren, ist ein vermummter Mann zu sehen, der in der Nähe eines Parkplatzes auf einen Menschen schießt und anschließend flieht.
In Russland begrüßten mehrere Propagandisten den mutmaßlichen Mord. "Das ist ein gutes Zeichen", schrieb der Kriegsreporter Alexander Kots der russischen Zeitung "Komsomolskaja Prawda". "Der Feind muss auf seinem eigenen Territorium Angst haben." Im der russischen Armee nahestehenden Telegram-Kanal Rybar war von "zahlreichen guten Gründen" für eine Tötung des Agenten die Rede. Anfang Juni wurden auf mehreren russischen Militärflugplätzen mehrere Flugzeuge, darunter strategische Bomber, zerstört. Der SBU reklamierte die Aktion für sich.
Seit Beginn des russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beschuldigen sich Moskau und Kiew gegenseitig des Mords an Politikern und Mitgliedern der Armee - sowie der Sabotage und Spionage. Angriffe am helllichten Tag wie der nun erfolgte mutmaßliche Mord an dem SBU-Agenten in Kiew sind allerdings selten.
Quelle: ntv.de, lar/dpa/AFP/jpe