Politik

Mindestens 14 Tote nahe Kiew Ukrainischer Innenminister stirbt bei Hubschrauberabsturz

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Nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew stürzt ein Hubschrauber über dem Gelände eines Kindergartens ab. Mindestens 14 Insassen sterben, darunter auch zwei Kinder und der Innenminister Denys Monastyrskyj. Die Ursache ist noch nicht bekannt.

Bei einem Hubschrauberabsturz in der Kleinstadt Browary nahe Kiew ist nach Angaben der ukrainischen Polizei der Innenminister des Landes getötet worden. Bei dem Unglück habe es mindestens 14 Tote gegeben, teilte der Zivilschutz am Nachmittag mit. Zwischenzeitlich war von 18 Toten die Rede gewesen. Unter den Todesopfern sind der Innenminister der Ukraine, Denys Monastyrskyj, sein Vize Jehwhenij Jenin und ein Staatssekretär.

Der Helikopter war nach Angaben des Gouverneurs des Gebietes Kiew, Olexij Kuleba, in einem Wohngebiet bei einem Kindergarten abgestürzt. 29 Menschen, darunter 15 Kinder, wurden offiziellen Informationen zufolge verletzt. Rettungskräfte und Polizisten seien am Ort des Geschehens im Einsatz.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf Telegram von einer "furchtbaren Tragödie", die "unsäglichen Schmerz" auslöse. Der Hubschrauber sei auf das Gelände des Kindergartens gestürzt. Der Vizechef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, teilte Journalisten in Browary mit, dass die Führungsriege des Innenministeriums auf dem Weg zu einem der Frontabschnitte gewesen sei. Nähere Angaben wollte er nicht machen. Der getötete 42-jährige Monastyrskyj war im Jahr 2021 zum Innenminister ernannt worden.

Berichte über Nebel und Wind

Auf in Online-Netzwerken verbreiteten Videos von der Absturzstelle ist ein großflächiger Brand zu sehen. Zu der möglichen Ursache des Absturzes wurden bislang keine Angaben veröffentlicht. Berichten zufolge soll der Pilot aber ein Hochhaus gestreift haben, berichtet ntv-Reporter Jürgen Weichert vor Ort. Zudem soll es zum Zeitpunkt des Absturzes neblig und relativ windig gewesen sein.

Laut dem Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, handelte es sich um einen Hubschrauber des Typs Airbus H225. Eine Kommission werde die Ursachen untersuchen. "Das wird nicht nur ein bis zwei Tage dauern, denn die Untersuchung einer Flugkatastrophe braucht eine gewisse Zeit", sagte Ihnat. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hatte 2016 gegen den H225 wegen Sicherheitsbedenken ein vorläufiges Flugverbot verhängt. Schon das Vorgänger-Modell AS332 war in mehrere Flugunfälle verwickelt

Aus Brüssel kamen derweil erste Kondolenzen: EU-Ratspräsident Charles Michel erklärte den Angehörigen der Opfer sein Beileid. Monastyrskyj sei ein guter Freund der EU gewesen, schrieb der 47-Jährige auf Twitter.

Browary liegt rund 20 Kilometer vom Stadtzentrum Kiews entfernt. In den ersten Tagen des am 24. Februar 2022 begonnenen russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hatte es in der Stadt heftige Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Kräften gegeben.

Quelle: ntv.de, vmi/AFP

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