Deutsche Hilfslieferung Ukrainisches Militär erhält die 5000 Helme
26.02.2022, 15:12 Uhr
"Was will Deutschland als Nächstes zur Unterstützung schicken? Kopfkissen?", fragte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko.
(Foto: picture alliance/dpa)
Sie sind zum Symbol für das deutsche Zaudern mit Blick auf Militärhilfen für die Ukraine geworden: 5000 Helme sollen laut Verteidigungsministerin Lambrecht als "ganz deutliches Signal" gelten - so wird das in Kiew aber nicht aufgefasst. Die Helme erreichen nun immerhin ihren Zielort.
Die von der Bundesregierung versprochenen 5000 Helme sind an das ukrainische Militär übergeben worden. Die Helme waren am Freitag in zwei Lastwagen auf den Weg gebracht worden. Es ist bisher die einzige Rüstungshilfe, die die Bundesregierung der Ukraine in der aktuellen Krise zugesagt hat. Die Lieferung tödlicher Waffen schließt sie auch nach dem russischen Angriff auf die Ukraine aus. Eine Wunschliste der ukrainischen Botschaft mit militärischer Ausrüstung wird seit mehr als drei Wochen geprüft.
Auch die Helme waren von der ukrainischen Regierung angefordert worden. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hatte die Rüstungshilfe als "ganz deutliches Signal" gewertet, dass Deutschland an der Seite der Ukraine stehe. Die Ukraine kritisiert die deutsche Zurückhaltung bei den Rüstungslieferungen dagegen scharf. Andere Nato-Staaten wie die USA, Großbritannien und auch baltische Ländern unterstützen die Ukraine mit Waffen.
Ausstehend ist noch immer die Entscheidung der Bundesregierung über eine Anfrage Estlands für die Genehmigung der Weitergabe von Haubitzen an die Ukraine. Die Waffen stammen aus deutschen Beständen. Die Haubitzen stammen noch aus der DDR, gehörten später der Bundesrepublik und wurden in den 90er-Jahren zunächst nach Finnland verkauft. Finnland und Deutschland müssen deshalb einer Lieferung der Geschütze an die Ukraine zustimmen.
Die 5000 Helme sind zum Symbol der deutschen Weigerung geworden, die Ukraine mit Waffen zu unterstützen. Die Ankündigung der Lieferung der Helme hatte teils offen Spott ausgelöst. Ukrainische Vertreter zitieren sie immer wieder, wenn sie über mangelnden militärischen Beistand klagen. So sagte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko noch vor Ausbruch des Kriegs: "Vielen Dank für die 5000 Helme, aber das ist nicht genug." Zudem bezeichnete der Ex-Boxer die Helme als "absoluten Witz". In der "Bild"-Zeitung fragte er rhetorisch: "Was will Deutschland als nächstes zur Unterstützung schicken? Kopfkissen?"
Quelle: ntv.de, jog/dpa