Treffen mit Alice Weidel Unternehmer Theo Müller bestätigt AfD-Kontakte
01.12.2023, 07:15 Uhr Artikel anhören
Im Gespräch mit Alice Weidel habe er keine Anhaltspunkte für NS-Ideologie gefunden, sagte Müller.
(Foto: imago stock&people)
Theo Müller, Chef des gleichnamigen Molkerei-Unternehmens, werden vor Jahren Kontakte zur NPD nachgesagt. Die weist er vehement zurück. Mit einer anderen Partei rechts der Mitte hat er dagegen keine Probleme. Er bestätigt nun Treffen mit AfD-Chefin Weidel.
Der Molkerei-Unternehmer Theo Müller hat einem Medienbericht zufolge erstmals Kontakt mit der AfD bestätigt. Müller räumte gegenüber dem "Handelsblatt" von Donnerstag auf Anfrage ein, AfD-Chefin Alice Weidel vor einigen Wochen zu einem privaten Dinner in einem Nobelrestaurant im französischen Cannes getroffen zu haben. Der Zeitung zufolge bestätigte auch ein Sprecher Weidels das Treffen.
Wie Müller dem "Handelsblatt" weiter sagte, war es nicht das erste Treffen. Ende des Jahres sei zudem ein weiteres Treffen mit der AfD-Politikerin geplant. "Bei den Gesprächen mit Frau Dr. Weidel galt mein Interesse dem Programm der AfD sowie ihrer persönlichen Ansicht zur aktuellen Politik", sagte Müller der Zeitung. Bei dem Austausch habe er "nicht den geringsten Anhaltspunkt" gefunden, der auf eine NS-Ideologie schließen lasse. Das wäre für ihn "ein absolutes No-Go".
Müller sagte überdies, er unterstütze die AfD nicht mit Spenden, weder persönlich noch auf Ebene des Unternehmens. Auch ein Sprecher Weidels sagte der Zeitung zufolge, die Partei habe keine Spenden von Müller oder seinem Umfeld erhalten. Das Treffen zwischen Müller und Weidel sei "rein privater Natur" gewesen. In mehreren Bundesländern wird die AfD vom Verfassungsschutz beobachtet, in Sachsen-Anhalt und Thüringen wird die Partei als gesichert rechtsextremistisch eingestuft.
Müller wurde Nähe zur NPD nachgesagt
Kritiker werfen Müller eine Nähe zum rechten Rand vor, schreibt das "Handelsblatt" weiter. So kursieren im Internet Gerüchte, dass er die rechtsextreme Partei NPD finanziell unterstützt haben soll. Diesen Vorwurf haben Müller und seine Unternehmensgruppe wiederholt vehement zurückgewiesen.
Müller, der seit Langem in der Schweiz lebt, ist einer der vermögendsten Molkerei-Unternehmer. Eine Dorfmolkerei mit vier Beschäftigten, die er 1971 vom Vater übernahm, verwandelte er in einen internationalen Konzern – mit nunmehr über 32.000 Beschäftigten und 8,8 Milliarden Euro Umsatz. Die Gruppe hat ihren Sitz in Luxemburg. Zu dieser gehören Marken wie Müllermilch, die Molkerei Weihenstephan oder Landliebe.
Quelle: ntv.de, als/AFP