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Mordanschlag auf Top-Politiker Verdächtige nach Attentat in Ecuador in U-Haft

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Blumen hängen am Friedhofstor während der Beerdigung des getöteten Präsidentschaftskandidaten Fernando Villavicencio.

Blumen hängen am Friedhofstor während der Beerdigung des getöteten Präsidentschaftskandidaten Fernando Villavicencio.

(Foto: AP)

Der Mordanschlag auf den ecuadorianischen Präsidentschaftskandidaten Villavicencio beschäftigt sogar das FBI. Beweise soll es genug geben. Die Verdächtigen befinden sich derzeit in U-Haft.

Nach dem Mordanschlag auf den ecuadorianischen Präsidentschaftskandidaten Fernando Villavicencio kommen die Verdächtigen für zunächst 30 Tage in Untersuchungshaft. Die Ermittler legten insgesamt 22 Beweismittel gegen die sechs Männer aus dem Nachbarland Kolumbien vor, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Darunter waren Zeugenaussagen, Autopsie-Berichte, ballistische Analysen und Videoaufzeichnungen.

Die Täter hatten am Mittwoch nach einer Wahlkampfveranstaltung in der Hauptstadt Quito den Oppositionskandidaten Villavicencio erschossen. Mindestens neun Menschen wurden verletzt, darunter drei Personenschützer und eine Kandidatin für die Nationalversammlung. Ein Verdächtiger erlag nach einem Schusswechsel mit den Sicherheitskräften seinen Verletzungen. Präsident Guillermo Lasso verhängte für 60 Tage den Ausnahmezustand und mobilisierte die Streitkräfte.

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Lasso verfügte nach dem Attentat eine dreitägige Staatstrauer. Im Onlinedienst X, der früher Twitter hieß, teilte er mit, dass er die US-Bundespolizei FBI um Hilfe bei den Ermittlungen gebeten habe. Diese habe "unsere Bitte angenommen, und in den nächsten Stunden wird eine Delegation im Land eintreffen", fügte er hinzu.

Am 20. August finden in Ecuador vorgezogene Präsidenten- und Parlamentswahlen statt. Diese sind notwendig geworden, weil Lasso inmitten eines Amtsenthebungsverfahrens wegen mutmaßlicher Unterschlagung die Nationalversammlung aufgelöst hatte. Das einst friedliche Land leidet derzeit unter einer Welle der Gewalt. Die Mordrate von 25 Tötungsdelikten je 100.000 Einwohnern im vergangenen Jahr war die höchste in der Geschichte des Landes. Die Regierung macht vor allem Drogenhändler verantwortlich.

Quelle: ntv.de, mba/AFP/dpa

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