Strecken in zwölf BundesländernVerkehrsminister erteilt Baufreigabe für diese 23 Straßenprojekte

Die schwarz-rote Koalition will Tempo beim Straßenbau machen. Dafür gibt Verkehrsminister Schnieder nun bei über 20 Projekten grünes Licht. Profitieren wird davon besonders ein Bundesland.
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder hat den Startschuss für eine Reihe von Neubauvorhaben im Straßenverkehr erteilt. 16 Bundesstraßen- und sieben Autobahn-Neubauprojekte könnten nun begonnen werden, erklärte das Bundesverkehrsministerium am Dienstag. "Zusätzlich zum Erhalt brauchen wir den zielgerichteten Ausbau des Netzes", erklärte Schnieder.
Bei den Projekten handelt es sich den Angaben nach um "baureife" Vorhaben in zwölf Bundesländern. Sechs Vorhaben entfallen auf Bayern, vier auf Nordrhein-Westfalen, drei auf Hessen, zwei auf Rheinland-Pfalz und jeweils eins auf Baden-Württemberg, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Für die Bundesstraßenprojekte stehen 710 Millionen Euro bereit, für die Autobahnprojekte 3,6 Milliarden Euro.
"Wir geben heute ein starkes Zeichen für unser Land und vor allem für unser wichtiges Netz der Bundesfernstraßen", erklärte Schnieder. "Alles, was baureif ist, wird gebaut - diesen Beschluss aus dem Koalitionsausschuss können wir durch die zusätzlichen Mittel für die nun vorliegenden Projekte entschlossen und zügig umsetzen."
Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, lobte die Ankündigung als "wichtiges Zeichen für unseren bauindustriellen Mittelstand". Es sei zu lange über "Haushaltsregeln, Sondervermögen und Zuständigkeiten" gestritten worden. "Die Freigabe baureifer Projekte zeigt vor allem eines: Wir kommen langsam wieder in die Spur."
Die Grünen-Abgeordnete Paula Piechotta kritisierte hingegen, dass Neubauprojekte gegenüber der Instandhaltung priorisiert werden würden. "Wir haben heute schon mehr Straßennetz, als wir nachhaltig instand halten können", erklärte sie. "In dieser Situation bedeutet jedes Neubauprojekt, dass der Anteil der Straßen, die nicht instandgehalten werden können, noch größer wird."
23 Projekte in zwölf Bundesländern
Baden-Württemberg:
A8 – AS Mühlhausen – Hohenstadt (Albauf- und -abstieg)
Bayern:
B11 - Verlegung bei Schweinhütt
B25 - Ortsumgehung Dinkelsbühl
B173 - Johannisthal - Kronach
B299 - Ortsumgehung Waldsassen / Kondrau
B303 - Verlegung Sonnefeld – Johannisthal, 3. Bauabschnitt
A3 - AK Deggendorf – AS Hengersberg
Brandenburg:
B112 - Ortsumgehung Frankfurt (Oder), 3. Bauabschnitt
Hessen:
B44 - Groß-Gerau / Dornheim
B49 - Ortsumgehung Reiskirchen und Ortsumgehung Lindenstruth
B275 - Ortsumgehung Idstein / Eschenhahn
Mecklenburg-Vorpommern:
B110 - Ortsumgehung Dargun
Niedersachsen:
A20 - Westerstede (A28) - Jaderberg (A29)
Nordrhein-Westfalen:
B64 - Höxter / Godelheim - Höxter einschließlich Anschluss B83
B83 - Beverungen / Wehrden - Höxter / Gondelheim
A43 - AS Bochum-Gerthe - AS Bochum-Riemke
A57 - AS Krefeld-Oppum - AS Krefeld-Gartenstadt
Rheinland-Pfalz:
B50 - "Zolleiche" - Kreisgrenze Bernkastel-Wittlich / Rhein-Hunsrück-Kreis
A1 - Kelberg - Adenau
Sachsen:
B169 - Salbitz - B 6, 3. Bauabschnitt
Sachsen-Anhalt:
B188 - Ortsumgehung Miesterhorst
Schleswig-Holstein:
A20 - Wittenborn (B 206) - Weede
Thüringen:
B4 - Sundhäuser Berge
Zu den laufenden Autobahn-Neubauprojekten, die nun in der aktuellen Investitionsprogrammplanung berücksichtigt und damit zeitlich nahtlos fortgesetzt werden, gehören laut Ministerium der Abschnitt Autobahnkreuz (AK) Ratingen-Ost – Heiligenhaus der A 44 in Nordrhein-Westfalen sowie zwei Abschnitte der A 14, Wittenberge – Karstädt in Brandenburg und Seehausen – Osterburg in Sachsen-Anhalt.