Politik

Während der Unabhängigkeitsfeier Verletzte bei Explosion in Kiew

Mit einer Militärparade feiert die Ukraine ihre Unabhängikeit vom "Reich des Bösen", wie Präsident Poroschenke die Sowjetunion in seiner Rede nennt.

Mit einer Militärparade feiert die Ukraine ihre Unabhängikeit vom "Reich des Bösen", wie Präsident Poroschenke die Sowjetunion in seiner Rede nennt.

(Foto: dpa)

Mindestens zwei Menschen werden verletzt, während die Ukraine den 26. Jahrestag ihrer Unabhängigkeit feiert. Laut Polizei explodiert ein "unbekanntes Objekt". Zum Zeitpunkt der Detonation hält sich unter anderem US-Verteidigungsminister Mattis in Kiew auf.

Im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind bei einer Explosion mindestens zwei Menschen verletzt worden. Die Detonation habe sich kurz nach 14.00 Uhr ereignet, teilte die Polizei weiter mit, ohne Details zu nennen. Eine Sprecherin des ukrainischen Staatsschutzes sagte, es handele sich vermutlich um einen Akt von Hooliganismus.

Auf Fernsehaufnahmen ist zu sehen, dass eine Frau am Ort des Geschehens in der Nähe des Regierungsgebäudes auf der Erde liegt. Ein Augenzeuge sagte dem Sender, der Sprengsatz sei anscheinend aus einen vorbeifahrenden Auto geworfen worden.

Mit einer Militärparade unweit des Ortes der Explosion feierte die Ukraine kurz zuvor ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Etwa 4500 Angehörige von Streitkräften und Sicherheitsorganen des Landes und Dutzende Soldaten verbündeter Länder marschierten in Mattis Anwesenheit über den Maidan, den zentralen Platz der Unabhängigkeit. 7000 Polizisten sicherten die öffentliche Ordnung.

Mattis sicherte der Ukraine weitere Unterstützung zu. Die USA würden sich dem aggressiven Verhalten Russlands weiterhin entgegenstellen, sagte Mattis. Er warf der Regierung in Moskau vor, das Minsker Waffenstillstandsabkommen nicht zu befolgen, das die Kämpfe in der Ost-Ukraine beenden soll.

Neue Waffenruhe zum Schulbeginn

Auf den von der Ukraine mehrfach geäußerten Wunsch nach Lieferung von Waffen sagte Mattis, die USA würden dies "aktiv prüfen". Eine Zusage machte er nicht. Russland hat immer wieder betont, dass sie ein weiteres Heranrücken der Nato an seine Westgrenze als Bedrohung ansehe und nicht akzeptiere.

Zu Wochenbeginn einigten sich die Konfliktparteien unter internationaler Vermittlung auf einen neuen Waffenstillstand in der Ost-Ukraine. Anlass dafür ist der Beginn des Schuljahres. (OSZE) hofft nach dieser Einigung auf den Abzug schwerer Waffen und die Umsetzung des Minsker Abkommens. "Die Waffen stehen immer noch viel zu nahe beieinander", sagte der stellvertretende Leiter der OSZE-Beobachtermission, Alexander Hug, im Bayerischen Rundfunk.

An der Situation gibt Hug sowohl den prorussischen Separatisten als auch der ukrainischen Armee Schuld: "Fakt ist, dass beide Seiten die Waffenruhe brechen. Fakt ist, dass beide Seiten Waffen in Gebieten haben, wo sie vereinbart haben, diese Waffen nicht zu halten. Beide Seiten rücken weiter vor. Es wurde bereits 2014 vereinbart, dass man nicht vorrücken darf. Das ist mit einer der Hauptgründe, warum die Kämpfe weitergehen."

Quelle: ntv.de, mbo/dpa/AFP/rts

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