187 Liegenschaften betroffen Verteidigungsministerium stoppt Umwandlung alter Bundeswehr-Standorte
28.10.2025, 10:02 Uhr Artikel anhören
Ein Flugzeug der Luftwaffe im Jahr 2015 auf dem militärischen Teil des Flughafens Tegel.
(Foto: picture alliance / dpa)
Ein möglicher Angriff Russlands auf einen Nato-Staat stellt Deutschlands Verteidigungspolitik auf den Kopf. Durch die geplante Aufstockung der Bundeswehr werden nun auch die Pläne für alte militärische Standorte überdacht. Denn es braucht mehr Kapazitäten für das Personal.
Das Verteidigungsministerium setzt die Umwandlung militärisch genutzter Liegenschaften für zivile Zwecke aus. Grund dafür ist der höhere Bedarf an Standorten wegen der geplanten Vergrößerung der Bundeswehr, wie das Ministerium mitteilte.
Der Umwandlungsstopp betrifft demnach zunächst 187 ehemalige militärische Liegenschaften, die sich im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) befinden. Diese seien grundsätzlich für eine Nutzung durch die Bundeswehr geeignet.
Hinzu kommen 13 weitere Liegenschaften, die die Bundeswehr noch betreibt. Dazu gehören Teile des Flughafens Tegel in Berlin und der ehemalige Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck in Bayern. Die betroffenen Liegenschaften sollen Teil der "strategischen Liegenschaftsreserve der Bundeswehr" werden - also kurzfristig von der Bundeswehr bei Bedarf genutzt werden können.
Das Ende für kommunale Pläne?
Damit könnten Pläne der Kommunen für die Nutzung der Areale durchkreuzt werden. "Wir sind uns der Tragweite der Entscheidung sehr bewusst und wissen, dass in vielen Fällen bereits Planungen bestehen, betroffene Flächen zivil zu nutzen", sagte Nils Hilmer, Staatssekretär im Verteidigungsministerium. "Wo immer dies möglich ist, werden wir versuchen, auch bestehende zivile Planungen zu berücksichtigen."
Die Umwandlung von Bundeswehrstandorten für zivile Zwecke war in den frühen 1990er Jahren nach Ende des Kalten Kriegs begonnen worden und wurde nach Aussetzung der Wehrpflicht in den 2010er Jahren fortgesetzt.
Quelle: ntv.de, rog/dpa