Raketen von der Krim abgefeuert Vier Verletzte durch russischen Angriff auf Odessa
07.10.2023, 10:07 Uhr Artikel anhören
In der Nacht beschießen die russischen Streitkräfte erneut die ukrainische Hafenstadt Odessa mit Raketen. Ein Wohngebäude und ein Getreidelager werden beschädigt. Angesichts dieser Angriffe will Präsident Selenskyj die Luftverteidigung des Landes stärken.
Die südukrainische Hafenstadt Odessa ist in der Nacht Ziel russischer Raketenangriffe geworden. Dabei seien ein Wohngebäude sowie ein Getreidelager getroffen worden, berichteten ukrainische Medien am Morgen. Vier Menschen wurden nach Angaben der örtlichen Behörden verletzt. Russische Militärs hatten demnach Raketen vom Typ Oniks, die üblicherweise gegen Seeziele eingesetzt werden, von Abschussanlagen auf der besetzten Halbinsel Krim abgefeuert.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert angesichts dieser russischen Angriffe die schnelle Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung. Besonders das Energiesystem der Ukraine müsse für den Winter besser geschützt werden. "Es ist sehr wichtig, diesen Winter zu gewinnen, alle Schwierigkeiten zu meistern und unserem Volk Schutz zu bieten", sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache.
Im vergangenen Herbst und Winter hatte Russland massiv die Energieinfrastruktur des Nachbarlandes attackiert und viele Ukrainer monatelang in Kälte und Dunkelheit gestürzt. Russlands Führung wiederhole stets seine Fehler und Bösartigkeiten. "Und wenn ihnen etwas nicht gelingt, denken sie, dass sie wohl nicht genug Böses getan haben, um Erfolg zu haben", sagte Selenskyj. Daher werde Russland in diesem Winter das Energiesystem noch stärker beschießen als im Vorjahr, zeigte er sich überzeugt.
Laut dem ukrainischen Präsidenten ist das Land aber diesmal besser vorbereitet auf solche Attacken - unter anderem durch die vom Westen gelieferte Flugabwehr. In dem Zusammenhang dankte er Bundeskanzler Olaf Scholz für die Zusage eines weiteren Patriot-Systems. Er forderte aber auch die regionalen Behörden zu einer Stabilisierung des Stromnetzes auf, um einzelne Treffer besser wegstecken zu können.
Quelle: ntv.de, lar/dpa