128 Tote seit Invasionsbeginn WHO: Ukrainische Krankenwagen geraten öfter unter Feuer
04.04.2024, 23:41 Uhr Artikel anhören
Seit Beginn der russischen Invasion sollen in der Ukraine 128 Mitarbeiter des Gesundheitswesens getötet worden sein.
(Foto: picture alliance/dpa/ZUMA Press Wire)
In der Ukraine gerät auch immer wieder Gesundheitspersonal unter Beschuss, in Kliniken oder Krankenwagen, wie die WHO beklagt. Dabei würden oft auch schwere Waffen zum Einsatz kommen. Die Weltgesundheitsorganisation erkennt dabei ein Muster.
Im Ukrainekrieg ist es nach Darstellung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den vergangenen Monaten zu zahlreichen Angriffen auf die Gesundheitshelfer in Krankenwagen und bei anderen Gesundheitstransporten gekommen. "Viele Notfallteams geraten entweder auf dem Weg zu einem Einsatz oder an ihren Stützpunkten unter Beschuss", wurde Halyna Saldan, Leiterin des Zentrums für medizinische Notfallversorgung und Katastrophenmedizin der Regionalverwaltung des Gebiets Cherson, in einer Mitteilung der WHO zitiert. Damit hätten diese Helfer ein signifikant höheres Risiko verletzt oder getötet zu werden als anderes Gesundheitspersonal.
Laut WHO wurden im ersten Quartal 68 Angriffe auf Einrichtungen des Gesundheitswesens gezählt, davon hätten zwölf Attacken den Rettungsdiensten gegolten. Es seien vier Helfer verletzt und zwei getötet worden.
"Das ist ein erschreckendes Muster", sagte Emanuele Bruni, WHO-Vorfallmanager in der Ukraine. In den Monaten Januar und März habe es fast einen Angriff pro Tag gegeben, meist unter Einsatz schwerer Waffen. Die WHO bekräftigte ihre Forderungen nach dem Schutz von Gesundheitspersonal und Patienten.
Seit der Invasion Russlands im Februar 2022 hat die WHO 1682 Angriffe auf das Gesundheitswesen in der Ukraine bestätigt, die zu 128 Todesfällen und 288 Verletzungen von medizinischem Personal und Patienten führten. Die WHO definiert einen Angriff auf die Gesundheitsversorgung als jeden Akt verbaler oder physischer Gewalt, Behinderung oder Androhung von Gewalt, der die Verfügbarkeit, den Zugang und die Bereitstellung von heilenden oder präventiven Gesundheitsdiensten in Notfällen beeinträchtigt.
Quelle: ntv.de, als/dpa