"Nicht immer alles abnicken" Wagenknecht: USA müssen sich an Kosten eines Ukraine-Friedens beteiligen
16.02.2025, 21:07 Uhr Artikel anhören
Im Kreuzverhör auf RTL/ntv kritisiert BSW-Chefin Sahra Wagenknecht die Rolle Europas bei den Bemühungen um Frieden in der Ukraine. Man dürfe nicht immer alles abnicken, was aus Washington vorgegeben werde. Gerade in Bezug auf die Kosten, sieht sie die USA in der Pflicht.
BSW-Chefin Sahra Wagenknecht fordert, dass die USA bei einer Friedensregelung in der Ukraine an den Kosten beteiligt werden. "Wir sollten uns dagegen wehren, dass wir die Zahlmeister sind, ansonsten aber die Statisten", sagte sie im Kreuzverhör auf RTL/ntv. Die europäische Politik habe in den vergangenen Jahren unklug und ungeschickt agiert und sich damit in die jetzige Lage manövriert. Sie wünsche sich wieder eine selbstbewusste Politik in Europa und vor allem auch von Deutschland: "Wir dürfen nicht immer alles abnicken, was aus Washington uns vorgegeben wird."
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Das BSW setzt im Wahlkampf auf das Thema Frieden. Trump habe eine Sache richtig gemacht: Verhandeln. Wagenknecht wiederholt ihre Forderung nach einem Ende der Waffenlieferungen. Niemand rechne mit einer militärischen Rückeroberung der Ukraine. Den russischen Angriffskrieg bezeichnet sie als "Stellvertreterkrieg". Die Ausgaben, die Deutschland zur Unterstützung der Ukraine getätigt habe, würden an anderer Stelle gebraucht. "Wir versündigen uns an der Zukunft."
Das vor einem Jahr gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht wird nach einem Abwärtstrend in jüngsten Umfragen bundesweit noch mit 4 bis 5,5 Prozent Zustimmung gemessen, also nahe an der Fünf-Prozent-Hürde. Die BSW-Spitze legte einen Fünf-Punkte-Plan zur Senkung von Steuern, Abgaben, Mieten und Lebenshaltungskosten vor, mit dem Versprechen, Bürger im Fall eines Wahlerfolges durchschnittlich um 100 Euro monatlich zu entlasten. Damit will sie nach der Dauerdebatte über Migration ein anderes Thema setzen.
Quelle: ntv.de, jki