Politik

Söldner stützen vor Ort General Wagner-Stützpunkt in Libyen mit Drohnen angegriffen

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die russische Wagner-Gruppe unterstützt in Libyen den mächtigen General Chalifa Haftar, der wiederum die Gegenregierung unterstützt.

Die russische Wagner-Gruppe unterstützt in Libyen den mächtigen General Chalifa Haftar, der wiederum die Gegenregierung unterstützt.

(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)

In Libyen ringen die Übergangsregierung im Westen und eine Gegenregierung im Osten um die Macht. Dabei mischt auch die russische Wagner-Gruppe mit. Nun werden die Söldner Ziel eines Anschlags.

Ein von Söldnern der Wagner-Gruppe genutzter Militärstützpunkt in Libyen ist in der Nacht mit Drohnen angegriffen worden. Der Ursprung der Angriffe auf den Stützpunkt im Osten des nordafrikanischen Landes, an dem "sich Mitglieder der Wagner-Gruppe befinden", sei unbekannt, sagte ein Militärvertreter. Es habe keine Opfer gegeben.

Libyen ist seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Schauplatz von Instabilität und Gefechten bewaffneter Milizen. Die von der UNO anerkannte Übergangsregierung in der Hauptstadt Tripolis im Westen ringt um die Macht mit einer Gegenregierung im Osten, die vom dort ansässigen Parlament und dem mächtigen General Chalifa Haftar unterstützt wird.

Die russische Wagner-Gruppe unterstützt Haftar und war in der Vergangenheit unter anderem an dessen erfolglosem Versuch beteiligt, die Hauptstadt einzunehmen. Die Wagner-Söldner sind auch in anderen afrikanischen Staaten wie Mali aktiv. Ihnen wird vorgeworfen, in mehreren afrikanischen Ländern Zivilisten gefoltert und getötet zu haben.

Nach dem gescheiterten Putsch der Söldnergruppe in Russland versucht der Kreml offenbar, die volle Kontrolle über das weitverzweigte Militärimperium zu bekommen. Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" soll der russische Vize-Außenminister in dieser Woche nach Damaskus geflogen sein, um dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad mitzuteilen, dass die Wagner-Kämpfer dort nicht mehr unabhängig operierten. Auch in Mali sind dem Bericht zufolge Kreml-Vertreter persönlich vorstellig geworden. Diese diplomatischen Aktivitäten spiegeln offenbar den Versuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin wider, Russlands Partnern in Afrika und im Nahen Osten zu versichern: Es geht weiter wie bisher - wenn auch unter neuem Management.

Quelle: ntv.de, chl/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen