Dutzende Flugkörper abgefangen Was zwischen Israel und den Drohnen und Raketen steht
13.04.2024, 23:30 Uhr Artikel anhören
Iranische Revolutionsgarden bei einer Militärübung.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Zwischen dem Iran und Israel liegen knapp 1000 Kilometer Luftlinie. Die Drohnen und Raketen müssen Irak und Jordanien oder Syrien überfliegen. Jordanische Kampfjets sollen Dutzenden Drohnen abgefangen haben. Auch die USA soll welche abgeschossen haben, nennt aber keine Zahlen.
Kurz vor Mitternacht im Iran startet das Regime seinen angekündigten Angriff auf Israel. Die iranischen Revolutionsgarden bekennen sich zu der Attacke. Es würden spezifische Orte in Israel mit Drohnen und Raketen angegriffen, heißt es in einer Erklärung, die über die staatlichen Medien verbreitet wird.
Der Iran hat dem israelischen Sender Channel 12 zufolge etwa 100 Drohnen und Marschflugkörper abgefeuert. Einige davon seien über Syrien und Jordanien abgefangen worden. Das iranische Militär hat staatlichen Medien zufolge auch eine erste Welle von ballistischen Raketen auf Israel abgefeuert, die in der Wurfparabel fliegen und weniger zielgenau, aber durchschlagender als Marschflugkörper sind. Die staatliche Nachrichtenagentur beruft sich auf einen Insider. Eine israelische Bestätigung hierzu gibt es bislang noch nicht.
Der Irak schloss seinen Luftraum. Auch aus Jordanien war die zu hören, ein Sprecher der jordanischen Regierung dementierte jedoch später. Iranische Drohnen und Raketen müssen vermutlich den Irak überfliegen und dann entweder Syrien oder Jordanien, um in israelischen Luftraum zu gelangen. Zwischen dem Iran und Israel liegen knapp 1000 Kilometer Luftlinie.
Jordanische Kampfjets haben indes Dutzende iranische Drohnen abgeschossen, wie zwei regionale Sicherheitsquellen melden. Die Drohnen hätten das Ziel Jerusalem gehabt. Andere seien nahe der irakisch-syrischen Grenze abgefangen worden.
Drohnen brauchen "mehrere Stunden"
Dem israelischen Sender Channel 12 zufolge sollte die Welle iranischer Drohnen um 02.00 Uhr (Ortszeit; 01.00 Uhr MESZ) Israel erreichen. Zu dieser Zeit gab es dann auch Meldungen von Detonationen in Jerusalem - vermutlich ausgelöst durch das Abfangen am Himmel durch Luftabwehrsysteme. Der General in Ruhestand Amos Jadlin sagte dem Sender, jede Drohne sei mit 20 Kilogramm Sprengstoff bestückt. Die israelische Luftabwehr stehe bereit, sie abzufangen.
"Der Iran hat vor Kurzem Drohnen von seinem Territorium aus in Richtung Israel abgefeuert", erklärte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. Israel arbeite eng mit den USA und seinen Partnern in der Region zusammen, um gegen die Drohnen "vorzugehen und sie abzufangen", fügte Hagari hinzu.
Raketen und Drohen im Zusammenspiel
Der Armeesprecher sagte, die Drohnen würden "mehrere Stunden" brauchen, um den israelischen Luftraum zu erreichen. Ähnlich äußerte sich die US-Regierung. Der Drohnenangriff auf Israel werde sich "wahrscheinlich über mehrere Stunden hinziehen", erklärte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats der USA, Adrienne Watson. Die USA stünden "an der Seite des israelischen Volkes" und würden Israel bei seiner Verteidigung "gegen diese Bedrohungen durch den Iran" unterstützen.
Das US-Militär schaffen es drei Insidern zufolge in den ersten Stunden des Angriffs, mehrere iranische Drohnen abzuschießen, die in Richtung Israel unterwegs gewesen seien. Die US-Vertreter machen keine Angaben zur Anzahl der Drohnen oder zum Ort der Abschüsse.
Die "New York Times" berichtet unter Berufung auf derzeitige wie ehemalige US-Offizielle, es sei wahrscheinlich, dass der Iran versuchen werde, den Drohnenangriff mit sich schneller bewegenden Raketen zu synchronisieren, die später abgefeuert würden. Die sich langsam bewegenden Drohnen, sagte ein ehemaliger Beamte, könnten dazu genutzt werden, die israelische Verteidigung abzulenken.
Zeitgleich mit dem iranischen Luftangriff auf Israel haben auch die Hisbollah-Miliz im Libanon sowie die Huthi-Rebellen im Jemen Angriffe gegen israelische Ziele geführt. Die mit dem Iran verbündete Hisbollah teilte in der Nacht zum Sonntag mit, sie habe einen israelischen Armee-Stützpunkt auf den von Israel besetzten Golanhöhen mit "dutzenden Raketen von Typ Katjuscha" angegriffen.
Quelle: ntv.de, mpe/rts/AFP/dpa