Auswirkung in Wäldern immens Wassermangel hat verheerende Folgen in Deutschland
28.11.2023, 17:15 Uhr Artikel anhören
Vermehrt große Waldbrände zerstören Naturflächen in Deutschland.
(Foto: picture alliance/dpa/TNN)
Wärmer und trockener: Deutschland ist zunehmend vom Klimawandel betroffen, das zeigt auch der jüngste Klima-Monitoringbericht der Bundesregierung. Anpassungen geschehen zu langsam. Umweltministerin Lemke spricht von "verheerenden Folgen der Klimakrise".
Die Folgen der globalen Erderwärmung hierzulande verschärfen sich: Deutschland erlebt regelmäßig Hitzewellen, wird insgesamt wärmer und verliert Wasser. Zu diesem Ergebnis kommt der in Berlin vorgestellte dritte Klima-Monitoringbericht der Bundesregierung. "Die verheerenden Folgen der Klimakrise nehmen in erschreckendem Ausmaß zu", erklärte Bundesumweltministerin Steffi Lemke anlässlich der Vorstellung. Dies zeige der Bericht "überdeutlich".
Dem Bericht zufolge nahm die Zahl der Sommer mit starken Hitzewellen und ungekannten Temperaturrekorden zu. So wurde beispielsweise im Juli 2022 erstmals nördlich des 53. Breitengrads in Hamburg eine Temperatur von über 40 Grad gemessen. Die vergangenen vier Jahre waren zudem von starken regionalen Dürren geprägt. Deutschland gehört laut Bericht zu den Regionen mit dem höchsten Wasserverlust weltweit: Seit 2000 verliert das Land 2,5 Kubikkilometer, also 2,5 Billionen Liter Wasser pro Jahr.
Der Wassermangel führt wiederum zu Ernteeinbußen in der Landwirtschaft und stärkeren Belastungen der Wälder. Wegen des Trockenstresses und des damit verbundenen Käferbefalls verschlechterte sich der Waldzustand den Angaben zufolge deutlich. 2020 starben 20-mal so viele Fichten wie im Durchschnitt der vorangegangenen zehn Jahre. Durch die extrem trockene Witterung kam es zudem zu erheblich mehr und auch großflächigeren Waldbränden.
Messbare ökologische Folgen
Mit der Erwärmung der Umwelt und dem Verlust an Wasser sind laut Bericht messbare ökologische Folgen verbunden: Sowohl in den Meeren als auch an Land kommt es zu einer Veränderung der Artenzusammensetzung. Neue Arten aus wärmeren Regionen wandern ein, etwa die Tigermücke als Überträger von Krankheitserregern.
"Immer mehr Stürme, Starkregen, Dürreperioden und Hitzewellen wirken sich auf die Gesundheit der Menschen, die Ökosysteme und die Wirtschaft aus", erklärte Lemke zu dem Bericht. Die gute Nachricht sei, dass immer mehr Kommunen Vorsorgemaßnahmen mit konkreten Projekten vorantrieben. Die Bundesregierung unterstütze sie dabei unter anderem mit dem Klimaanpassungsgesetz und mehreren Förderprogrammen. Lemke forderte zugleich noch mehr Engagement: "Um die Lebensqualität in Deutschland zu erhalten, müssen wir die Klimaanpassung stärker vorantreiben."
Quelle: ntv.de, ara/AFP