Politik

Bilanz von Reporter ohne GrenzenWeltweit 67 getötete Journalisten - Gaza und Mexiko gefährlichste Orte

09.12.2025, 11:29 Uhr
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Viele der Reporter, die unter der Herrschaft von Baschar Al-Assad verschwanden, sind laut RSF weiterhin unauffindbar. (Foto: picture alliance/dpa/Zuma Press)

Weltweit bezahlen Journalisten Recherchen über Kriege und organisierte Kriminalität mit ihrem Leben. Mehr als 500 Reporter sitzen zudem im Gefängnis. Das zeigt die Jahresbilanz der Pressefreiheit der Organisation Reporter ohne Grenzen. In zwei Regionen werden besonders viele Journalisten vermisst.

67 Journalistinnen und Journalisten sind in den zurückliegenden zwölf Monaten weltweit im Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet worden. Die allermeisten von ihnen wurden Opfer von Kriegen oder kriminellen Netzwerken, teilte die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen (RSF) in ihrer Jahresbilanz der Pressefreiheit mit. Damit kamen zwischen Dezember 2024 und Anfang Dezember 2025 etwa so viele Journalisten um wie im Vorjahreszeitraum.

Die gefährlichste Region blieb dabei der Gazastreifen, in dem 29 Reporter ihr Leben verloren. Der zweitgefährlichste Ort war mit neun Todesopfern Mexiko. In Lateinamerika wurde fast ein Viertel der weltweit ermordeten Journalisten gezählt. Auch im Sudan ist Berichterstattung laut RSF lebensgefährlich: Dort herrscht Bürgerkrieg, vier Journalisten wurden 2025 während der Arbeit getötet.

"Jede tote Journalistin und jeder inhaftierte Reporter sind auch für uns in Deutschland eine Mahnung: Wer Journalist*innen angreift, nimmt uns allen das Recht, uns ungehindert zu informieren", zitierte die Organisation ihre Geschäftsführerin Anja Osterhaus. Man müsse Regierungen weltweit zum Handeln bringen. "Wenn diejenigen, die kritisch berichten, um ihre Freiheit oder sogar um ihr Leben fürchten müssen, steht die Demokratie weltweit auf dem Spiel."

Auch Verhaftungen blieben in etlichen Regionen ein Risiko für Medienschaffende. Dem RSF-Bericht zufolge sitzen derzeit 503 Journalistinnen und Journalisten in 62 Ländern hinter Gittern und damit etwas weniger als RSF noch im Vorjahr gezählt hatte. Die meisten Reporter sind demnach in China eingesperrt (121), danach folgen Russland (48) und Myanmar(47). Russland hält zudem mit 26 ukrainischen Medienschaffenden die meisten ausländischen Journalisten gefangen. Gefolgt wird das Land laut dem Bericht von Israel, wo 20 palästinensische Reporter festgehalten werden.

Insgesamt 135 Medienschaffende werden zudem vermisst, einige von ihnen laut Reporter ohne Grenzen schon seit mehr als drei Jahrzehnten. Vermisstenfälle gibt es in 37 Ländern der Welt, doch eine Großzahl von Journalisten verschwand in Ländern des Nahen Ostens und Lateinamerikas. Besonders viele Fälle gab es laut RSF in Syrien. Viele der Reporter, die unter der Herrschaft von Baschar Al-Assad verschwanden, seien weiterhin unauffindbar. Gleiches gelte für Journalisten, die von der Terrormiliz "Islamischer Staat" als Geiseln genommen worden waren. RSF führt sie nun als vermisst auf. An zweiter Stelle folgt bei den Vermisstenfällen Mexiko.

Quelle: ntv.de, are/dpa

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