Politik

Ansprache vor irischem Parlament Wiederholt sagt Biden: "Ich bin zu Hause"

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Biden sammelt sich nach seiner Rede.

Biden sammelt sich nach seiner Rede.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Was haben US-Präsident Joe Biden, sein Vor-Vorgänger Barack Obama und so viele Amerikaner gemeinsam? Irische Vorfahren! Präsident Biden merkt man das auf seiner derzeitigen Irland-Reise an. Er scheint sehr bewegt zu sein. Politik gerät zur Nebensache.

US-Präsident Joe Biden hat in einer Ansprache vor dem irischen Parlament in Dublin die enge Verbindung zwischen Irland und den USA hervorgehoben. "Ich bin zu Hause. Ich bin zu Hause", sagte der 80-Jährige bei seiner Rede vor beiden Kammern des als Oireachtas bezeichneten Parlaments.

Parlamentarier im Leinster House begrüßten Biden, der gerne auf seine irische Herkunft verweist, zuvor mit minutenlangem Applaus. Er würdigte den Beitrag irischer Einwanderer in die Vereinigten Staaten. "Die USA wurden von Irland geformt", so der 80-Jährige. Etwa jeder zehnte US-Bürger hat teilweise irische Vorfahren. Biden erinnerte auch daran, dass Iren in Amerika oft diskriminiert wurden.

Der US-Präsident lobte die aktuelle Rolle Irlands, das als EU-Mitglied eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg und bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Land spiele.

Im Hinblick auf den Friedensprozess in der britischen Provinz Nordirland rief Biden London auf, enger mit Dublin zusammenzuarbeiten. "Politische Gewalt sollte auf dieser Insel nie wieder Fuß fassen", sagte er. Am Mittwoch hatte Biden anlässlich des 25. Jahrestags des Karfreitagsabkommens die nordirische Hauptstadt Belfast besucht. Dort warb er, den Friedensprozess fortzusetzen.

Biden auf Tuchfühlung mit Iren.

Biden auf Tuchfühlung mit Iren.

(Foto: picture alliance/dpa/Irish Government/PA Wire)

Biden war nach John F. Kennedy, Ronald Reagan und Bill Clinton der vierte US-Präsident, der vor dem irischen Parlament sprach. Vor seiner Rede traf Biden Irlands Präsident Michael D. Higgins und Premierminister Leo Varadkar zu Gesprächen. Er geht bei seiner ausgiebigen Irland-Reise, die am Freitag mit einer öffentlichen Ansprache in der Stadt Ballina im Westen Irlands endet, auch auf Spurensuche nach der eigenen Familiengeschichte.

Ahnenforscher: "Biden zu fünf Achteln Ire"

In einer Rede, die er in einem Pub in der irischen Stadt Dundalk hielt, sagte Biden: "Hier zu sein, fühlt sich wie nach Hause kommen an." Er erzählte ausführlich von den Werten, die ihm seine irisch stämmige Mutter Catharine Eugenia Finnegan mit auf den Weg gegeben habe. Im Publikum waren auch Bidens Sohn Hunter sowie Bidens Schwester Valerie, die er zu Beginn seiner Rede im Traditionspub The Windsor ausdrücklich begrüßte.

Die "BBC" zitiert unter anderem einen US-Ahnenforscher, der beim Untersuchen der Abstammung herausgefunden habe, dass Joe Biden "zu ungefähr fünf Achtel" Ire sei.

Bidens Ururgroßvater mütterlicherseits, Owen Finnegan, habe Ende der 1840er-Jahre die irische Grafschaft Louth verlassen, um nach Amerika auszuwandern. Sein Urgroßvater Edward Blewitt habe die Stadt Ballina in der Grafschaft Mayo für seine Amerika-Reise um 1850 verlassen. Er habe sich zu der Zeit in Pennsylvania niedergelassen, als in Irland verheerende Hungersnöte verbreitet waren. Zwischen 1845 und 1849 fielen in Irland mehrere Kartoffelernten nahezu vollständig aus und die daraus entstehende Hungersnot halbierte die Bevölkerung innerhalb dieser wenigen Jahre.

Wie Biden in seiner Pub-Rede betonte, hätten seine Vorfahren Irland ungefähr zur gleichen Zeit verlassen wie der Ururgroßvater des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama. "Sie hätten sich nie träumen lassen, dass ihre Enkel Präsidenten der Vereinigten Staaten werden würden", sagte Biden in seiner Rede in Dundalk.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa/spot

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