Schweiz bietet Hilfe an Wo treffen sich Trump und Kim?
09.03.2018, 21:10 Uhr
Menschen verfolgen die Nachrichten in einem U-Bahn-Bahnhof in Südkoreas Hauptstadt Seoul.
(Foto: AP)
US-Präsident Trump und Nordkoreas Machthaber Kim sind für ein Treffen bereit. Doch in welchem Land könnte dieses stattfinden? Möglicherweise ist die Schweiz eine Option, die zwischen den Erzfeinden vermitteln will.
Sollten sich Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump tatsächlich treffen, wäre das an sich schon eine Sensation. Doch jetzt beginnt erstmal die Suche nach einen geeigneten Ort und Zeitpunkt für das Gipfeltreffen der beiden Erzfeinde. "Bis Mai" soll es stattfinden, so die grobe Zeitangabe der US-Regierung. "Das wird ein paar Wochen dauern, bis wir das ausgearbeitet haben", sagte US-Außenminister Rex Tillerson.
Die Entwicklung habe ihn sehr überrascht, betonte er. Es habe in letzter Zeit eine erhöhte Zahl von Kontakten über neu geöffnete Gesprächskanäle gegeben. "Was sich geändert hat, war in ziemlich dramatischer Weise seine Haltung. Und um ganz ehrlich zu sein: Es kam dann doch etwas überraschend, dass sich Kim Jong Un in den Gesprächen mit der Delegation aus Südkorea so vorwärtsgerichtet präsentiert hat", sagte Tillerson.
Die Schweiz will bei den nächsten Schritten behilflich sein und hat sich als Vermittler möglicher Gespräche zwischen Trump und Kim angeboten. "Die Schweiz steht in Kontakt mit den beteiligten Parteien" hieß es in einer Stellungnahme des Außenministeriums der Alpenrepublik.
Trump und Kim haben sich bereiterklärt, in einem bilateralen Treffen über eine Lösung im Konflikt um die atomare Aufrüstung Nordkoreas zu sprechen Die damalige Schweizer Präsidentin Doris Leuthard hatte bereits vergangenen September ein Vermittlungsangebot gemacht und darauf hingewiesen, dass die Schweiz eine lange Tradition neutraler und verschwiegener Diplomatie habe.
Weißes Haus: Ohne konkrete Schritte kein Treffen
Eine Vorbedingung für ein Gipfeltreffen hat die US-Regierung schon gestellt: Nordkorea müsse vorher überprüfbare Schritte zur Denuklearisierung des Landes eingeleitet haben, sagte Trumps Sprecherin Sarah Sanders. Kim habe große Versprechungen gemacht, dazu gehöre die Denuklearisierung seines Landes. Die USA seien sicher, dass das geschehen werde. "Der Präsident ist voller Hoffnung, dass wir Fortschritte machen können", so Sanders.
"Wir verhandeln aus einer Position der Stärke, anders als Nordkorea", sagte Sanders. "Lassen Sie mich hier ganz klar sein: Die USA haben keinerlei Zugeständnisse gemacht, aber Nordkorea hat einiges versprochen."
"Politik des maximalen Drucks"
US-Vize Mike Pence sieht durch Kims Gesprächswunsch die Strategie des Präsidenten bestätigt. Trumps Isolierung der nordkoreanischen Regierung zeige Wirkung, erklärte der Vizepräsident. "Die Nordkoreaner kommen an den Verhandlungstisch, obwohl die Vereinigten Staaten keinerlei Konzessionen gemacht und in enger Abstimmung mit unseren Alliierten immer weiter den Druck auf Kims Regierung erhöht haben", so Pence.
Die USA würden alle Sanktionen und die "Politik des maximalen Drucks" aufrechterhalten, bis Nordkorea konkrete, dauerhafte und überprüfbare Schritte zur Beendigung seines Nuklearprogramms unternehme.
Das angedachte Gipfeltreffen wurde rund um den Globus begrüßt. Der südkoreanische Präsident Moon Jae In sprach von einem Wunder. Zurückhaltender reagierte unter anderem Kanzlerin Angela Merkel. Sie sagte, sie sehe einen "Hoffnungsschimmer". Die chinesische Regierung sprach von einem "positiven" Signal, Russlands Außenminister Sergej Lawrow von einem "Schritt in die richtige Richtung".
Quelle: ntv.de, hul/rts/AFP/dpa