"Die Frage ist offen" Wüst sieht bis zu fünf mögliche Kanzlerkandidaten
09.06.2024, 14:54 Uhr Artikel anhören
"Alle Ministerpräsidenten haben die Regierungserfahrung und auch die Fähigkeit zur Kanzlerkandidatur", sagt Wüst. Auf dem Bild mit seiner Ehefrau Katharina.
(Foto: picture alliance/dpa)
CDU-Chef Merz ist in der Frage nach einer Kanzlerkandidatur bei der Wahl im nächsten Herbst weiter nicht unumstritten. NRW-Regierungschef Wüst sieht mehrere potenzielle Anwärter. Auch sich selbst nimmt er ausdrücklich nicht aus dem Rennen.
Der in Umfragen als möglicher Kanzlerkandidat von CDU und CSU gehandelte nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst will eine mögliche Kandidatur nicht ausschließen. "Ich glaube, da ist die Frage offen, sonst hätten wir es ja entschieden. Und solange es nicht entschieden ist, ist das offen", sagte Wüst in der ARD-Sendung "Konfrontation: Markus Feldenkirchen trifft Hendrik Wüst".
Wüst sieht dem Bericht zufolge keinen Grund, die sogenannte K-Frage der Union auf CDU-Chef Friedrich Merz und CSU-Chef Markus Söder zu verengen. "Alle Ministerpräsidenten haben die Regierungserfahrung und auch die Fähigkeit zur Kanzlerkandidatur." Er sehe aktuell "eher fünf als zehn" potenzielle Unions-Kanzlerkandidaten.
Dass er im aktuellen "Deutschlandtrend" in der K-Frage gleichauf mit Söder und vor Merz liegt, sieht Wüst "auch ein bisschen als Bestätigung der Arbeit" als Ministerpräsident. Der 48-Jährige forderte, dass neben den beiden Parteichefs auch die Landesvorsitzenden und Ministerpräsidenten der Union eine Rolle bei der im Herbst anstehenden Entscheidung spielen sollten. Ähnlich hatte sich in der Vergangenheit bereits Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner geäußert. Dagegen hatte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer Ende Dezember erklärt, er halte die K-Frage zugunsten von Merz für entschieden. Zugleich pochte er darauf, erst nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen im September eine Vereinbarung zu treffen.
Derweil erklärte Wüst weiter, nachdem es zwischen ihm und CDU-Chef Merz vor einem Jahr zu einer größeren Verstimmung gekommen sei, habe es eine Aussprache gegeben. Diese sei "freundschaftlich" verlaufen, als der erste Dampf weg gewesen sei. Merz habe ihm offen erzählt, was ihn geärgert habe. "Und ich habe ihm auch meine Sachen gesagt, die mir nicht gefallen haben. Und dann war es auch okay."
Quelle: ntv.de, jwu/AFP