Über 50 Prozent mehr als 2022 Zahl der Asylerstanträge steigt massiv
08.01.2024, 16:05 Uhr Artikel anhören
Eine geflüchtete Familie in einem Erstaufnahmezentrum.
(Foto: picture alliance / epd-bild)
Die Flüchtlingspolitik der Ampel wird von vielen Seiten kritisiert. Während Menschenrechtler auf die prekäre Lage von Geflüchteten hinweisen und sich gegen einen harten Grenzschutz aussprechen, empfinden andere die Politik als zu lasch. Nun veröffentlicht das BAMF seinen Bericht über das Jahr 2023.
Im vergangenen Jahr haben 329.120 Menschen in Deutschland einen Erstantrag auf Asyl gestellt. Das entspricht einem Anstieg von etwa 51,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg mitteilte. Dazu kamen den Angaben zufolge 22.795 Folgeanträge. Insgesamt beantragten also 351.915 Menschen im Jahr 2023 Asyl in Deutschland.
Im selben Zeitraum entschied das Bundesamt über 261.511 Asylverfahren. Dabei bekam etwa die Hälfte der Menschen einen Schutzstatus zugesprochen. Abgelehnt wurden die Anträge von fast 62.000 Menschen, knapp 65.000 Verfahren wurden aus verschiedenen Gründen eingestellt - zum Beispiel, weil der Asylantrag zurückgenommen wurde.
Die meisten Asylantragssteller kamen aus Syrien
Laut dem BAMF-Angaben betrafen 22.603 der Erstanträge in Deutschland geborene Kinder im Alter von unter einem Jahr. Das entspricht 6,9 Prozent der Asylerstantragsstellenden. Mit mehr als 104.000 Asylerstanträgen seit Jahresbeginn war Syrien das am stärksten vertretene Herkunftsland und lag damit vor der Türkei mit 62.624 und Afghanistan mit 53.582 Erstanträgen.
Im letzten Monat des Jahres wurden bei der Bundesbehörde 23.025 Erst- und 1432 Folgeanträge registriert. Die Zahl der Erstanträge sank damit im Vergleich zum Vormonat um 34,8 Prozent. Im vergangenen Jahr dauerte das Verfahren für Erst- und Folgeanträge im Schnitt 6,8 Monate. Die Zahl der anhängigen Verfahren lag Ende Dezember bei fast 240.000.
Quelle: ntv.de, chl/mes/AFP/dpa