Hilfslieferungen fast unmöglich Zehntausende Palästinenser in Nordgaza nicht versorgt
11.12.2024, 10:14 Uhr Artikel anhören
Vertriebene Palästinenser, darunter Kinder, warten, um Mahlzeiten zu erhalten, die von Wohltätigkeitsorganisationen in einem Lager in Gaza-Stadt verteilt werden.
(Foto: picture alliance / Anadolu)
Vor knapp zwei Monaten startet die israelische Armee im Norden des Gazastreifens eine Offensive. Die Vereinten Nationen bitten Israel nach eigenen Angaben immer wieder darum, Hilfe für die Menschen in dem Gebiet zu ermöglichen. Dieser Forderung kommt das Land offenbar nicht nach.
Seit mehr als zwei Monaten sind humanitäre Hilfslieferungen in den Norden des Gazastreifens nach Angaben der UN größtenteils unmöglich. Deshalb hätten zwischen 65.000 und 75.000 Palästinenserinnen und Palästinenser keinen Zugang zu Lebensmitteln, Wasser, Strom und Gesundheitsversorgung, teilten die Vereinten Nationen mit.
Israel startete im Norden des Gazastreifens am 6. Oktober eine Bodenoffensive gegen die militant-islamistische Hamas. Zivilisten, die versuchten, im Gazastreifen zu überleben, hätten es mit einer "völlig verheerenden Situation" zu tun, sagte eine UN-Vertreterin für humanitäre Hilfe und Wiederaufbau im Gazastreifen, Sigrid Kaag, nach einem Treffen mit dem UN-Sicherheitsrat.
Kaag verwies darauf, dass Recht und Ordnung nicht mehr existierten und dass es Plünderungen gebe. Das habe die schwierige Situation verschärft. Die Vereinten Nationen und viele Hilfsorganisationen seien nicht dazu in der Lage, Lebensmittel und andere humanitäre Güter zu Hunderttausenden Bedürftigen zu bringen.
Sie und andere UN-Vertreter würden Israel wiederholt darum bitten, Konvois den Zugang zum Norden des Gazastreifens und zu anderen Gebieten zu erlauben, sagte Kaag. Die Vertretung Israels bei den UN kommentierte das nicht.
Quelle: ntv.de, lar/AP